Soundcheck: Rocko Schamoni / Duran Duran / Blumfeld / Cucumber Men / Arum Sih

SOUNDCHECK

Heute abend: Rocko Schamoni und die Superdooper Band. „Kann es denn Sünde sein?“ fragte der Schlagzeuger Heiner Walton vor Wochen seinen Komplizen Rocko Schamoni, als der ihm vorschlug, palettenweise Fanta im Supermarkt zu besorgen und vor dem Eingang für Dumpingbeträge wieder loszuschlagen. Walton und Schamoni, Anwälte des Instant-Joke, erlebten während ihrer Aktion Freiwillige Werbung überforderte Passanten, die sich durch laute „Warum? Warum nur?„-Schreie und auf Foto festgehaltene Derwischtänze hervortaten. Nach einer esoterischen Phase Mitte der 80er, in der Schamoni sich mit dem Verkauf von Jesus-Asche in Flaschen über Wasser hielt, konzentriert sich der Hamburger Musiker jetzt auf die Ökologie. Als „stark umweltorientiert“ bezeichnet er den Inhalt seiner jüngsten Songs. Das neue Programm, einschließlich älterer Soul- Klassiker wie „CDU“, wird mit der Dia-Show zur letzten Aktion aufgeführt. Kristof Schreuf

Cafe SchöneAussichten, ab 20 Uhr

Morgen abend: Duran Duran. Das Wehklagen bei altvorderen Musikkritikern zu Beginn der achtziger Jahre war groß. Der allseits geliebten handgemachten und live-vorgetragenen Musik wurden die Totenglocken geläutet. Statt dessen waren allerorts synthetische Klänge zu goutieren, die Produzenten waren wichtiger als die Musiker. Duran Duran, eine Band, denen damals niemand abgenommen hat, zu wissen, wie rum man ein Saiteninstrument hält, die also ausschließlich als netter Hype der britischen Musikindustrie galten, versuchen sich am Sonntag abend „Unplugged“, nur mit akustischen Klangerzeugern bewaffnet, in der Tradition der gleichnamigen Sendung des Musikvideokanals MTV. Das Programm dürfte klar sein: Nette Erinnerungen an Zeiten als Sänger Simon Le Bon noch einer der meist abgebildeten Figuren in der Bravo war, und Lieder wie Girls On Film ,Wild Boys und die Bond- Melodie A View To A Kill die Teenagerparties beschallten. kader

Große Freiheit, 21 Uhr

Heute abend: Blumfeld/Cucumber Men. Das Solidaritätskonzert für die vertriebenen freiwilligen und spontanen Hauseigentümer aus der Tegethoffstraße bietet zweimal Rahmen für „Musik Gut“. Nach mehrmonatiger Hamburger Ackerfreiheit läßt sich die Evolution im Blumfeld nun wieder studieren. Herzlich willkommen sind auch Freund und Feind des explosiven Crossovers der Gurkentruppe, engl. Cucumber Men. Die ursprünglich mit angekündigten Di Iries werden nicht oder höchsten und nur vielleicht oder garnicht spontan hinzugesellt. Genaues darüber, nach einem Anruf in der Roten Flora, weiß man nur soweit, daß sie vom Veranstaltungsblatt gestrichen sind. tlb

Rote Flora, 21 Uhr

Außerdem morgen: Seit über 10 Jahren beschäftigt sich das Bremer Orchester Arum Sih mit der Gamelanmusik. Die Band spielt klassische Stücke balinesischer Tanz- und Theatervorstellungen.

Fabrik, 21 Uhr