Erste Car-sharing-Station

■ Modellversuch in Kreuzberg gestartet

Berlin. „Ich freue mich, mit ihnen Deutschlands erste Car-sharing-Station mit Solartankstelle für Gewerbefahrzeuge in Betrieb nehmen zu können.“ Weiter kam Senator Hassemer nicht, da die MitarbeiterInnen der Atlantis GmbH lautstark gegen den ABM-Stopp protestierten. Von den 340 Beschäftigten der Firma, die es sich zum Ziel gesetzt hat, sinnvolle Arbeitsplätze im Umweltschutz zu schaffen, wurden am Montag 44 entlassen. „Eigentlich sollte ja die Funktionsweise der Anlage im Vordergrund dieser Veranstaltung stehen“, sagte Bernd Steinmeyer, Leiter des Projekts. Fünf Betriebe, ein Pizzabäcker, eine Bäckerei, ein Textilbetrieb und zwei Planungsbüros aus Kreuzberg können in Zukunft auf ein eigenes Auto verzichten. Sie beteiligen sich an dem vom Senat und aus Bundesmitteln finanzierten Car-sharing-Projekt. An Planung und Ausführung war außer der Atlantis GmbH auch Statt Auto GmbH beteiligt. Neben fünf normalen Autos und einem Lastenfahrrad stehen den Firmen zwei Elektroautos zur Verfügung. Eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von fünf Kilowatt liefert genug Strom, um die hauseigene Solartankstelle zu versorgen. „Sechs Stunden dauert das Aufladen der Autos, dann kann man gut 70 Kilometer weit fahren“, erklärte Bernd Steinmeyer. Das Projekt gilt als Modell für ein umweltfreundliches Verkehrskonzept. „Auf gewerblichen Verkehr können wir auch in den Wohngebieten nicht verzichten“, so der Kreuzberger Bezirksbürgermeister Peter Strieder. Da sich die Firmen die Wagen teilen, werden weniger Autos gebraucht, also auch weniger Parkplätze. Zudem werden die Fahrzeuge besser ausgenutzt, und gemeinsam können sich die Betriebe häufiger neue kaufen. jug