Enklave wahren Deutschtums

■ Seen und Schlösser, Zugspitze und Zirndorf - Bayern, ein Urlaubsland zwischen gepflegter Tradition und reiner Vielfalt. Ein Landesportrait mit touristischen Tips

Von Rüdiger Kind

Bayern ist schön, seine Landschaften typisch, sein Bier süffig. Seine Bürger werden von einer weisen Staatsregierung nach alter Tradition gehalten: artgerecht freilaufend. So soll es bleiben. Kein Wunder, daß Bayerns Seen und Schlösser, Berge und Täler nicht nur in deutschen Landen einen guten Ruf genießen. Besucher aus allen Teilen der Welt eilen Jahr für Jahr herbei, um Neuschwanstein und Naabtal, Herrenchiemsee und Hofbräuhaus, Zugspitze und Zirndorf zu besuchen. Und so ist es kein Zufall, daß auch die Großen dieser Welt schon immer Bayerns Landschaften, „von denen einige ohne Übertreibung zu den reizvollsten der Welt zählen dürfen“ (Max Streibl), zu ihrem Urlaubsziel erkoren.

Vor diesem Hintergrund ist es also nur als außergewöhnliche Selbstkasteiung zu verstehen, wenn Mitglieder der bayerischen Staatsregierung heute in der staubigen Steppe Kenias oder gar im Busch Brasiliens anstatt im gottgesegneten Bayernland ihren Urlaub verbringen.

Und daß ein heimatverbundener Mensch wie der bayerische Ministerpräsident Max „Amigo“ Streibl, der laut Pressesprecher am liebsten „zwischen Wildsteig und Wieskirche“, also an seinem Wohnort, weilt ein Mensch, für den es nichts Schöneres als Wassertreten in Bad Wörishofen oder Passionsspielen in Oberammergau gibt, sich aufopfert und in völkisch bedenklich durchrassten Landstrichen die schönsten Tage des Jahres verbringt, ist nur damit zu erklären, daß er durch die auf diesen Erkundungstouren gewonnenen Erkenntnisse seine Landeskinder daheim vor ähnlichen Zuständen zu bewahren sucht. Dafür sollten wir ihm eigentlich dankbar sein.

Denn was wir Deutschen brauchen, sind keine Multikulti-Phantastereien, sondern die Stärkung unseres angekränkelten Nationalbewußtseins. Auf diesem Gebiete ist, nicht zuletzt dank der selbstlosen Opferbereitschaft der hiesigen Politiker, Bayern, wie in vielen anderen Gebieten auch, ganz vorn dran.

Echtes unverfälschtes Brauchtum äußert sich zwischen Aschaffenburg und Zwiesel nämlich noch bei vielen Gelegenheiten: in der malerischen Tracht, in den zahlreichen Prozessionen, in den Polizei- Kesseltreiben nach guter „bayerischer Art“, im Musikantenstadeln und beim Watschentanz. Und so ist es wohl nicht übertrieben zu sagen, daß heute, in Zeiten multikultureller Verfremdung Restdeutschlands, in Bayern deutsche Art am reinsten sich erhalten hat, ja daß, wenn überhaupt, nur am bayerischen Wesen Deutschland genesen kann.

Die Schaffung asylantenfreier Zonen durch eine ebenso fürsorgliche wie weitblickende bayerische Staatsregierung ist dabei eine wesentliche Voraussetzung, um dem Erholungssuchenden ungetrübte Urlaubsfreuden zu ermöglichen. Eine traditionsbewußte Asylpolitik nach dem bayerischen Reinheitsgebot sorgt für die Säuberung des bayerischen Volkskörpers von artfremden Trübungen. Diesem Zwecke dient auch die Anschaffung von „Lapas“, des „landgestützten, abstandsfähigen Primär- Abschiebe-Systems“, mit dem die bayerische Grenzpolizei bereits jetzt schon schöne Erfolge erzielen konnte. Und schließlich könnte die geplante Einführung einer bayerischen Staatsbürgerschaft, CSU- Vordenker Stoiber plant hier eine „Tauglichkeitsprüfung“ in Form eines bajuwarischen Dreikampfs – Jodeln, Schuhplatteln, Weißwurst- Zuzeln – das gesunde Volksempfinden weiterhin stärken und festigen. Sicher, bis zur endgültigen Loslösung Bayerns von Restdeutschland wird man sich noch etwas gedulden müssen, doch die Planungen der neuen, einer gigantischen Legebatterie nachgebildeten Staatskanzlei am Münchner Hofgarten laufen schon jetzt auf Hochtouren.

Um die vielfältigen Urlaubsmöglichkeiten in den bayerischen Landesteilen dem interessierten Publikum in zeitgemäßer Form nahezubringen, hat das Bayerische Staatsministerium des Innersten in Zusammenarbeit mit Amigo-Tours, München, eine Broschüre herausgebracht, die unter dem Titel „Bayerische Art – einzig unter den Arten“ auch alten Freunden des Freistaates überraschende Urlaubs-Schmankerl präsentiert. Hier drei der sorgsam zusammengestellten Package-Touren durch 1.000 Jahre bayerische Geschichte:

Lustschlösser und Gnadenstätten

Kloster Andechs, Steingaden, Kloster Ettal und die Wieskirche: die große „Drive & Pray“-Tour durch Altbayern. Besuchen Sie die legendenumrankten Schlösser des Märchenkönigs Ludwig II. Höhepunkt ist die nächtliche Prunkschlittenfahrt von Schloß Neuschwanstein zum Schloß Linderhof. Lassen Sie sich im Schein der Fackeln, eingehüllt in warme Bärenfelle vom Sechsspänner in die gute alte Zeit des „Kini“ einführen!

Nostalgie in Braun – Die große NS-Package-Tour

In Franz Schönhuber konnte der Veranstalter einen sachkundigen Reiseleiter gewinnen, der den Besucher alle Höhen und Tiefen des tausendjährigen Reiches anschaulich nacherleben läßt. Besuchen Sie den Obersalzberg, Hitlers Lieblingsplatz. Steigen Sie mit ruhig festem Tritt zu den gestrüppüberwucherten Trümmern von Hitlers gesprengtem „Berghof“ hinan. Mit dem Lift erreichen Sie den Kehlsteingipfel, des Führers „Adlerhorst“, wo zur Begrüßung das Naabtal Duo den beliebten Bayern-Hit „Patrona Bavariae“ zum besten gibt. Anschließend zünftiges Weißwurstessen in Hitlers Teehaus. Umweht vom Lodenmantel der Geschichte genießen Sie den Blick auf den Watzmann, das Steinerne Meer und den Hohen Göll. Ein kurzer Abstecher zum KZ Dachau mit anschließender Podiumsdiskussion über die „Auschwitz-Lüge“ rundet die Reise in eine Geschichtsepoche ab, in der Deutschland noch den Deutschen gehörte.

High-Tech in Weiß-Blau – Bavarian-Techno-Tours

Tradition und Fortschritt vermählen sich in Bayern zu einer Gemengelage barocken Zuschnitts. Nach der Besichtigung des Franz-Josef- Strauß-Airports, des „modernsten Flughafens Europas“ mit dem überlebensgroßen Bild des Großen Vorsitzenden in der Abfertigungshalle geht es mit dem MBB- Firmenhubschrauber zur weltberühmten Waffenschmiede Krauss- Maffei. Die originelle Werksbesichtigung erfolgt im dort gefertigten Leopard-Panzer. Anschließendes Übungsschießen.

Als krönender Abschluß der Techno-Tour steht eine Fahrt auf dem neueröffneten Main-Donau- Kanal auf dem Programm. Die zweitägige Kreuzfahrt auf dem luxuriösen Kabinenkreuzer „Potemkin“ führt durch die idyllische Betonrinnenlandschaft des Jahrtausendbauwerks zur Walhalla, der Ruhmeshalle der Deutschen. Dort, im hoch über der Donau gelegenen Weihetempel, ist der rechte Ort, um innezuhalten und der grandiosen Leistungen deutschen Geistes zu gedenken.