Friese am Ruder

■ Den Hamburger Klamottendealer Thomas Friese zieht es zum Admiralscup

Thomas Friese, Unternehmer und Hochseesegler aus Hamburg meldet sich nach der Verpachtung seiner Skateboardhalle in der Segler-Szene zurück. Der mehrfache Admiral's-Cup-Teilnehmer hat vom Immobilienmakler Albert Boel für mehrere hundertausend Mark die Saudade gekauft. Der Eintonner der im vergangenen Jahr hervorragend in Fahrt war, soll in Zukunft als Thomas i an den Start gehen. Über die Lakierung des Schiffes, bei Hosenhändler Friese ein wichtiger Punkt ist noch nicht entschieden. Dafür steht die Saisonplanung fest: „Wir wollen den 1-Tonner-Pokal gewinnen“, erklärt die 26jährige Friesentochter Alexandra, die sich um die Logistik an Land kümmert. Außerdem will man am Admirals- Cup teilnehmen. Der neue Steuermann steht noch nicht fest, Achim Griese, vorher an der Saudade an der Pinne, soll es aber auf keinen Fall sein - der Silbermedaillengewinner der Boykott-Olympiade von 1984 ist umstritten: „Den haben wir nicht miteingekauft“, erklärt Alexandra Friese überzeugend.

Thomas Friese, Buh-Mann der AC-Szene von einst, kann jetzt zum Retter der Ehre des deutschen Segler-Verbandes in Sachen Cup werden. Noch auf der Düsseldorfer Bootsmesse sah es mau um eindeutsches Team aus. DSV-Präsident Hans-Otto Schümann mußte noch vor wenigen Wochen auf der Düsseldorfer Bootsmesse vom Weggefährten aus vergangeen Tangen gestütz werden, als ihm andere Eigner ihre Unlust, am diesjährigen AC teilzunehmen, erklärt hatten. Schütz und Co verließen sich zu sehr auf die Hilfe von ausländischen Steuerleuten, angeblich waren für sie keine geeigneten deutschen Skipper zu finden. Friese hat sein Interesse an einem Start im deutschen Team schon angemeldet. Zusammen mit Schühmanns Rubin XI stände ein Miniteam zur Verfügung. Aber beim DSV regt sich Wiederstand. Der fürs Hochseesegeln zuständige Bürokrat Friedrich Judel wartet auf ein OK für Pinta, obwohl die Saudade über die Rangliste qualifiziert war. Sollte die Pinta nicht bereit stehen, will der DSV sogar Ausscheidungsrennen fahren. In der Hamburger Seglerzentrale scheint man sich immer noch an das Jahr 1987 zu erinnern, damals wurde Friese bei der 1-Tonner- Weltmeisterschaft vor Kiel für Betrugsversuche mit Wassertanks überführt und anschließend auch gesperrt. ank