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Überraschung durch die tageszeitung beim 28. Fußball-Turnier der Berliner Redaktionen: Wider alle realistischen Erwartungen erreichte die Betriebssportgemeinschaft „Schwarz auf Weiß – taz“ das Halbfinale und verlor dort gegen den späteren Turniersieger Kicker. Das Team vom Fußballfachblatt war im Finale glücklicher als der RIAS – 3:2 nach Verlängerung.

Am Samstag früh, 9.00 Uhr, hatte in der Sömmeringhalle alles konfus begonnen für die taz: Stürmer Detlev Kuhlbrodt fehlte ganz („Hab' meinen Wecker nicht gehört“), Thomas Winkler trug falsches Schuhwerk, Wolf Vetter kein Trikot („Das ist in der Wäsche“) – bei Anpfiff war er abwesend („Mußte mich warmmachen“). Böse Folge: die 1:2-Niederlage gegen den ORB und verbale Ausfälle seitens Herrn Thömmes gegen Kuhlbrodt, welcher später schuldbewußt zur Hochform fand.

Erstes Opfer war Geheimfavorit SFB, nach zehnminütiger Spielzeit mit 2:0 und dem einzigen Kopfballtor des Tages bezwungen. Taktischer taz-Zug: schnelles Wechseln wie beim Eishockey zur Entlastung hochkontaminierter Raucherlungen. Der alternative Catenaccio hielt auch (beachtlich: Keeper Peter Huth) gegen den RIAS, der mit Glück und Zeitspiel ein 0:0 gegen die gegen Ende heftig angreifenden Zeitungler retten konnte.

Die waren nun auf den SFB angewiesen, der unter lügenhaften Anfeuerungsrufen („Olé, olé, Superfernsehn SFB“) nichts anderes vermochte, als gegen den ORB zu obsiegen und die taz damit ins Halbfinale zu befördern.

Über die Hälfte der Zeit lag diese 1:0 vorn, ehe Nick Hillmanns unverzeihliche Nachlässigkeit „im Abwehrverhalten“ (Otto Rehhagel) zeigte, das 1:1 ermöglichte und sein Team kollabieren ließ. Linksverteidiger Rainer Tute: „Schade, das Finale wäre Höhepunkt der taz-Geschichte gewesen.“ So aber ist das schon immer mit dieser Betriebssportgruppe: Fußball spielt sie mit dem Konjunktiv!