SPD-Ost gegen Hemelinger Marsch

■ Einhelliges Votum des SPD-Unterbezirks im Streit Fücks/Jäger

Der Unterbezirk Ost der Bremer SPD hat sich einstimmig für eine „intelligente Ausschöpfung der vorhandenen Gewerbeflächenpotentiale“ und „gegen die Inanspruchnahme weiterer Flächen im Außenbereich (z.B. Hemelinger Marsch)“ ausgesprochen. Auch der bei der Delegierten-Debatte am Montag abend anwesende Klaus Wedemeier konnte dieses Votum nicht verhindern.

Städtebauliche Attraktivität und Flächenproduktivität seien bei der Gewerbeflächen-Politik wichtig, beschlossen die SPD-Delegierten. Die UB-Vorsitzende Tine Wischer unterstrich, daß auch der Baupolitiker und Sprecher der Stadtentwicklungs-Deputation, Karl-Heinz Schreiber, diese Auffassung unterstütze.

Wedemeier hat gestern in der Senatsrunde die „atmosphärischen Störungen in der Koalition“ im Streit um die Gewerbeflächen- Politik gerügt. Es sei eine „Regelverletzung“ erklärte er, daß Umweltsenator Fücks den Wirtschaftssenator von seiner Pressefahrt zu innerstädtischen Flächenbrachen am vergangenen Freitag nicht informiert habe. Die von Fücks vorgeführten Gelände des Güterbahnhofs, des Neustädter Güterbahnhofs und am Flughafen seien zudem — wie die Hemelinger Marsch erst mittelfristig ab 1996/7 verfügbar.

Wedemeier kritisierte die Verengung der Gewerbeflächen-Diskussion auf die Hemelinger Marsch und meinte, in diversen anderen Fragen seien sich Stadtentwicklungsressort und Wirtschaftsressort einig. Er persönlich sei nach wie vor der Ansicht, daß die Hemelinger Marsch ab 1996 gebraucht werde. Es seien aber neben dem Votum des Beirats auch die entgegenstehenden Interessen der dortigen Bevölkerung zu berücksichtigen, erklärte Wedemeier. Der Unterbezirk, der mit seinem Beschluß die Position des Umweltsenators stärkt, sei auch früher gegen die Gewerbeansiedlung in der Hemelinger Marsch gewesen. Der SPD-Landesparteitag habe aber eine andere Haltung eingenommen.

K.W.