Die Ozonschicht retten

■ „Göttinger Appell“ fordert Gesetze

Göttingen (taz) – Einschneidende Sofortmaßnahmen und scharfe gesetzliche Regelungen hat ein neu gegründetes „Bündnis zu Rettung der Ozonschicht“ von Bundesumweltminister Töpfer und der Bundesregierung gefordert.

Anläßlich der dramatischen Verringerung der Ozonkonzentration über Europa und Deutschland sei unter anderem ein umgehendes Verbot von Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKW) sowie von Kurzstreckenflügen nötig, heißt es in dem am Montag abend publizierten „Göttinger Appell“. In dem zu Jahresbeginn formierten Bündnis mit Sitz in Göttingen arbeiten Umwelt- und Friedensinitiativen zusammen, darunter Robin Wood, die SchülerInnen-Aktion Umwelt (SAU) und Pax Christi. Hintergrund der Initiative sind die jüngsten Berichte über das größer gewordene Ozonloch auch über der nördlichen Erdhalbkugel. Die Genfer Welt-Meteorologie- Organisation (WMO) hatte für diesen Winter um mehr als 20 Prozent reduzierte Ozonwerte über den nördlichen Teilen Europas und Amerikas mitgeteilt.

Das Meteorologische Observatorium auf dem Hohen Peißenberg in Oberbayern stellt in Höhen von 13 bis 30 Kilometern für den Januar einen Ozonverlust um 40 und für Februar um 30 Prozent gegenüber dem jährlichen Mittelwert fest. Auch das Observatorium Lindenberg in Brandenburg gab für den jetzigen Winter Verringerungen des Ozongehalts in der Atmosphäre von 20 bis 30 Prozent an. rei