Benno schon angeknittert

■ HSV: Abstiegskampf gegen Köln (heute 20 Uhr Volksstadion)

Abstiegskampf gegen Köln (heute 20 Uhr Volksparkstadion)

Für Trainer Benno Möhlmann hat eine neue Probezeit begonnen. Ein halbes Jahr lief für den 38jährigen Nachfolger von „Ekel“ Egon Coordes beim Hamburger SV scheinbar alles wie von selbst. Doch mit den ersten sportlichen Rückschlägen ist der graue Alltag bei dem hanseatischen Fußball-Bundesligisten eingekehrt. Neue Abstiegsangst, das andauernde Vertragsgerangel und zusätzliche Unruhe durch aufmüpfige Reservisten haben die Euphorie vertrieben. Möhlmann hat damit viele Probleme vor dem richtungsweisenden Klassiker am Freitag (20 Uhr) gegen den 1. FC Köln. Dazu kann der Geisbock-Klub mit seinem frischverpflichteten Trainer Wolfgang Jerat (38) auf jenen Neuigkeitseffekt hoffen, der sich beim HSV schon gelegt hat.

Ein Sieg für die Hamburger ist Pflicht, denn der März wird mit den folgenden Spielen bei Bayer Leverkusen und gegen Spitzenreiter Bayern München besonders gefährlich. „Ich glaube, die Mannschaft hat die richtigen Schlüsse aus der Niederlage in Nürnberg gezogen. Jedem ist jetzt klar, daß es in jedem Spiel für uns darum geht, die Klasse zu erhalten und wir in jedem Spiel unsere Chance suchen müssen“, sagte der Coach, nachdem die Gedanken bei seinen Profis zuvor bereits in Richtung UEFA-Cup- Platz abschweiften. In einer Mannschaftssitzung sprach er in dieser Woche Klartext. Der „nette“ Benno („Ich will durch Argumente überzeugen, durch Lautstärke geht das nicht“) wahrte allerdings auch diesmal die Formen, obwohl ihn die jüngste Berufsauffassung seiner Mitarbeiter verärgerte.

Richtig aufgeregt hat er sich jedoch über Michael Spies und Florian Weichert, die ihre Unzufriedenheit über ihr Reservistendasein mit öffentlichen Angriffen gegen den Trainer deutlich machten. kader