Trötende Kinder brachten Behörde auf Trab

■ Sozialbehörde lenkte ein: Das vierte Hamburger Frauenhaus kann nun doch neue Räume für Kinderbetreuung anmieten

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2å „Entscheidung für Kinderräume sofort“ forderten gestern über 60 Frauen und Kinder aus autonomen Frauenhäusern mit einem Überraschungsbesuch bei der Behörde für Arbeit, Gesundheit und Soziales (BAGS). Mit Erfolg. Nach einstündigen Verhandlungen beugten sich die Behördenvertreter den hartnäkkigen Frauen und dem lautstarken Protest der Kinder und erklärten sich zur Kostenübernahme bereit.

„Wenn die Miete 20 Mark pro Quadratmeter nicht übersteigt, können die Frauen die Räume anmieten“, ließ Ulrich Koch, Leiter des Rehabilitationsamts, verlauten. Schon zum 1. März hatten die Betreuerinnen des vierten Hamburger Frauenhauses die etwa 100 Quadratmeter großen Räume für die Kinderbetreuung anmieten wollen. Doch die Behörde hatte nicht zugestimmt, da sie den Weg vom Wohnhaus — drei Busstationen — für zu weit hielt.

Das wollten sich die Frauenm nicht gefallen lassen. „Die Ablehnung ist ein Eingriff in unsere Autonomie“ heißt es in einem Brief der Frauenhäuslerinnen. Zudem bedeute die Ablehnung, daß die Bewohnerinnen mindestens ein weiteres Jahr nach Räumen suchen müßten, sagte Verena Roller-Lawrence vom Vorstand, und „dieser Vermieter möchte uns gerne als Mieter haben“.

Schon zwei Jahre dauerte die Suche. Im Wohnhaus gibt's für die rund 20 Kinder, die dort mit ihren Müttern leben, nur einen fensterlosen, 30 Quadratmeter kleinen Keller als Spiel- und Schularbeitenzimmer. „Wir haben total intensiv nach geeigneten Räumen gesucht, haben Makler angeschrieben und sind mit dem Rad durch den Stadtteil gefahren“, beschreibt Ursel Zimmermann die mühselige Suche, „das jetzige Angebot ist der reine Glücksfall.“

Man habe lediglich „Bedenken“ wegen der Entfernung gehabt, so Koch. Nach viertelstündigem Grübeln machten die Behördenvertreter ein Friedensangebot: „Wenn der Mietvertrag in Ordnung ist, dann können die Frauen mieten“, versprach Ulrich Koch. wie