■ Urdrü's wahre Kolumne
: Erforener Zeh für's Sorgenkind

Urdrü's wahre Kolumne

Erfrorener Zeh für's Sorgenkind

Dringlichst bittet der Deutsche Teckelclub alle Freunde der krummbeinigen Kläffer, Impfpaß und Ahnentafel zur Zuchtschau am Sonntag im Rundfunkmuseum mitzubringen. Nicht ganz so anspruchsvoll ist die Ortsgruppe Hansa des Vereins für Deutsche Schäferhunde, denn die bietet ab sofort Hundeausbildung für jedermann an, incl. Unterricht in Sitz und Platz und Leinenführigkeit.

Vielleicht ein Tip für den politischen Nachwuchs.

So aber informiert Öffentlichkeitsarbeiter Wilhelm Tacke für die Katholische Christenheit zu Bremen die örtliche Presse über eine theologische Grundsatzfrage: „Die Altarweihe ist eine Liturgie mit tiefer Symbolik, die sich vor allem gut zum Fotografieren eignet.“ — Herr Weihbischof, ich hab das mit dem Kelch nicht auffem Film-- wennse vielleicht noch mal ein Schlückchen nehmen würden vom Blute Christi?

Danke, das war's!

Von Herzen widerlich sind mir jene Zeitgenossen, die sich gegen eine kleine Spende für die bedrohten Bergziegen auf der Wildeshauser Geest Sahnetorten ins Gesicht stülpen lassen oder ihre Luftmatratzen-Reise über den Atlantik in lauterer Freundschaft zu vertriebenen Indianerstämmen unternehmen.

Ans Nordkap radelte jetzt der Bremer Friedrich Reher, fühlt sich im Exclusiv-Interview mit „Bild“ auf's Herzlichste mit den verhungerten Wölfen am Wegesrand verbunden und stürzt sich bei Narvik ins zwei Grad kalte Eismeer — und das alles, um auf den Bremer Verein für benachteiligte Kinder aufmerksam zu machen. Und falls ein erfrorener Zeh amputiert werden muß, wird das Präparat, in Plexiglas gegossen, zugunsten der Aktion Sorgenkind versteigert. Alles für den guten Zweck!

Ein schönes Geschenk haben sich autonome Gartenfreunde aus Walle zum 3O. Amtsjubiläum des Bremer Kleingarten-Präsidenten Johann Dreyer im Vereinshaus“ Harmonie“ ausgedacht: Der des beabsichtigten Parzellenraubes dringend verdächtige Wirtschaftssenator Claus Jäger wird im Maßstab 1:1 als irdener Gartenzwerg nachgebildet und soll künftig als „stummer Diener“ in Dreyers Garten das Tablett mit den Magenbitter-Flaschen halten.

Der Clou: Auf Knopfdruck verwandelt sich die kleine Skulptur in ein herziges Männeken Piß!

Apropos... den Schwanz eingezogen haben jetzt Beckmesserlein Hartmut Frensel und seine DAG-Kumpels. Nachdem das BBI gerichtlich gegen den Vorwurf der Überschuldung und Konkursverschleppung vorging, wollen die Kammerjäger der DAG das alles nun gar nicht gesagt haben — die Medien hätten das bloß in den falschen Hals bekommen.

Im richtigen Hals aber quakt 'ne Ente. Am besten mit Hefekloß und Rotkohl zu genießen, nach der Angestelltenkammerwahl.

Ulrich Reineking-Drügemöller