Der Lenz ist da — Gähn!

Wie in jedem Frühling beginnt auch heuer die große  ■ Müdigkeit

Die Tage werden länger, die Vögel zwitschern — es ist eindeutig, der Frühling naht. Das wäre jetzt der richtige Zeitpunkt, sich kraftvoll zu recken und die Reste des Winterschlafes abzuschütteln. Doch es gibt Mitmenschen, die jedes Jahr, wenn die Natur erwacht, von einer lähmenden Lethargie befallen werden. Statt Balzen wollen diese Bedauernswerten nur eins: schlafen, schlafen, schlafen!

Viele Wissenschaftler halten diesen Wunsch für ganz und gar natürlich, da sich Körper und Psyche nach dem langen, dunklen Winter erst einmal an den neuen Tag-und- Nacht-Rythmus gewöhnen müssen. Immerhin betrifft dies fast 50 Prozent der Bevölkerung.

1Doch wer vom Frühling mehr erwartet als ausgiebige Traum-Orgien, dem kann geholfen werden. Es gibt einige wenige Hilfsmittel, mit denen der Frühjahrsmüde sich aufpeppen kann. So empfehlen Ärzte zum Beispiel jedem notorischen Matratzenhorcher, gegen sein immenses Schlafbedürfnis anzukämpfen. Denn zu viel Schlaf macht schlechte Laune. Besser ist es daher, sich nach sieben bis acht Stunden gewaltsam vom Wecker aus süßem Schlummer reißen zu lassen. Nach dieser Attacke folgt sogleich die zweite: heiß/kalt unter der Dusche schockt und vertreibt den letzten Schlaf. Auf Kaffee und schwarzen Tee sollte man/frau in dieser Jahreszeit sicherheitshalber

1verzicheten und den Körper lieber mit einem frischgepreßten Orangensaft verwöhnen.

Frisch und fröhlich joggt der Tag voran. Sport macht den schlappen Leib munter. Doch Ärzte warnen vor übertriebenem Ehrgeiz. Empfohlen wird ein dosiertes Training, das man langsam steigert. Heftig schwitzend geht es weiter: Saunagänge zur Aktivierung der Abwehrkräfte sind angesagt.

Ob's nun hilft oder nicht, nach diesen Aktivitäten hat niemand mehr Probleme damit, seine Müdigkeit erklären zu können. Und ob es nun tatsächlich eine Frühjahrsmüdigkeit gibt, oder ob diese als Ausrede für Faulheit herhalten muß — diese Frage stellt sich auch jedes Jahr aufs neue. Ultimativ und endgültig beantwortet wird sie den Betroffenen ja vielleicht am nächsten Sonntag, dem 14. März um 12.45 auf SAT 1 im Gesundheitsmagazin der AOK. Gähn! tom