Rallye im Grünen

■ Verkehrs-Ini: Schluß mit Durchgangsverkehr im Niendorfer Gehege! / Anhörung am 24. März

!/Anhörung am 24.März

Die Diskussion um den Autowahn hat jetzt auch Niendorf erreicht. „Verkehrsberuhigung Niendorfer Gehege“ fordert Hamburgs jüngste Verkehrs-Initiative. Unterstützt vom Naturschutzbund (Nabu) und dem Verkehrsclub Deutschland (VCD) geht's seit Donnerstag mit ersten Schritten in die Öffentlichkeit. Mit Flugblättern und Info-Ständen am Niendorfer und Eidelstedter Markt wollen 30 AnwohnerInnen ihre Nachbarschaft für die öffentliche Anhörung am 24. März mobilisieren.

Den Aktionen gegen den Autoverkehr in Hamburgs größtem Landschaftsschutzgebiet liegt ein ausgefeiltes Konzept der Nabu und des VCDs zugrunde. Eine Verkehrszählung von 15 ehrenamtlichen Nabu-Aktiven an der Straße Niendorfer Gehege ergab im vergangenen Frühsommer, daß 10000 Autos pro Tag, im Schnitt alle neun Sekunden eins, durch die „grüne Lunge“ brausten.

„Wir versuchen dort Naturschutz zu machen, uns um Wiesen und Wälder zu kümmern. Doch angesichts dieses Verkehrs ist das unsinnig“, sagt Thomas Funk vom Nabu. Mitten durch das 300 Hektar große Wald- und Wiesengebiet schlängelt sich die Straße und durchschneidet die zusammenhängende Grünfläche. Die Autofahrer nutzen sie als Schleichweg zwischen Niendorf und Eidelstedt. Nachts fahren einige Hamburger auf der kurvenreichen Strecke Rallyes.

Die Ini fordert die grundsätzliche Sperrung der Straße für den Durchgangsverkehr, Abbau der Parkplätze im Zentrum des Geheges, Ausbau der HVV-Buslinie 181 zwischen Eidelstedt und dem Niendorfer Gehege und Tempo 30 in allen benachbarten Wohngebieten.

„Die Resonanz bei den Anwohnern ist meist positiv“, ist der Eindruck von Nabu-Mitarbeiterin Sonja Döring. Auch bei Bewohnern der Randgebiete, die befürchteten, daß die Autofahrer auf die Wohnstraßen ausweichen. „Wenn wir die aufklären, daß das nicht passiert, wenn Tempo 30 und der Nahverkehr ausgebaut werden, dann machen die sogar bei uns mit“, berichtet Sonja Döring.

Die öffentliche Anhörung am 24. März im Gymnasium Bondenwald ist die erste behördliche Reaktion auf das Konzept. Positive Signale gaben bislang die Grünen und der Förster des Geheges. Katrin Wienefeld