Konversion für Namibia

■ Armee-Lkw und Maschinen nach Afrika

Um ein Haar hätte die Spende noch einen Strafzettel gekostet: vorschriftsmäßig geparkt stand der oligrüne Lkw gestern vor dem Büro der „Praktischen Solidarität von Volk zu Volk“ (PSVV) in der St.-Jürgen- Straße. Doch er hatte, da für den Namibischen Busch bestimmt, kein deutsches Nummernschild! Der aufmerksame Streifenpolizist ließ sich aber dann doch erweichen.

Im Mai soll es losgehen. Zusammen mit fünf Containern voller Werkzeug, Krankenhaus-und Schuleinrichtungen wird der bis dahin weiß gespritzte Lkw nach Namibia verschifft. 400 Menschen leben dort im „King Kauluma Resettlement Project“ in einem ehemaligen Armee-Lager, in dem „kein Nagel, keine Schraube, keine elektrische Leitung mehr existiert.“ Dort soll eine Werkstatt für Sonnenöfen und für Werkzeuge entstehen.

Die Ladung ist 300.000 Mark wert, doch für ihre EmpfängerInnen weitaus wertvoller. Sie besteht aus Spenden; den Lkw spendete ein Soltauer Fensterfabrikant, die Maschinen Bremer Betriebe. Angesprochen wurden diese von Eberhard Kulenkampff, Geschäftsführer der GEWOBA und gebürtig aus Namibia. Für ihn ist nicht so sehr der materielle Wert wichtig: „Die Leute freuen sich darüber, daß es hier den Willen zur Partnerschaft und zur Hilfe gibt.“

Harald Schütt von der PSVV: „Wir müssen hier in Deutschland aufklären, daß der Welthandel ungerecht ist und daß wir im Norden nicht weiter vier Fünftel der Weltressourcen verschleudern können. Im Vergleich zu 1970 müssen die Entwicklungsländer heute 22mal mehr Rohstoffe zum Beispiel für einen Lkw bezahlen.“

beppo