piwik no script img

Emrich heilfroh

■ Die Handballmannschaft der BRD erreicht ihr erstes Minimalziel

Malmö (dpa/taz) – Nach dem mit 28:25 gewonnenen Schicksalsspiel gegen Südkorea war Interims-Bundestrainer Armin Emrich noch „heilfroh“, daß das Minimalziel, die Hauptrunde zu erreichen, geschafft war. Nur 24 Stunden später, nach dem 19:19 gegen Rußland, fantasiert die deutsche Journaille schon wieder von der Rückkehr in die Weltklasse. Dabei wohlweislich vergessend, daß deutsche Nationalmannschaften in den letzten Jahren guten Ergebnissen immer gerne und nahezu regelmäßig üble Einbrüche folgen ließen. Emrich nannte das Unentschieden gegen den Weltmeisterschafts-Mitfavoriten Rußland einen „historischen Punkt für unsere junge Mannschaft“. Daß die Russen aber erst nach der Halbzeit, als sie noch mit 5:10 hinten lagen, richtig ernst machten, dürfte auch er gesehen haben. Und daß seine Mannen eine gehörige Portion Glück gebucht hatten, als sie 25 Sekunden vor Schluß doch noch den Ausgleich schafften. Zu verdanken hatte sie dies vor allem mal wieder Andreas „You can call me The Hexer“ Thiel, der drei Siebenmeter und weitere zwölf klare Chancen der Russen hielt. In der Hauptrunde spielt die Mannschaft heute (18 Uhr) zuerst gegen Island.

Neben dem Spielfeld gibt es derweil Ärger um die Austragung der nächsten WM, die 1995 eigentlich auf Island stattfinden sollte. Die Insulaner haben aber jetzt gemeldet, daß sie nur ein Turnier mit 16 Mannschaften veranstalten könnten. Vorgesehen waren nach einem Beschluß der Internationalen Handball-Föderation (IHF) aber 24. Die IHF fühlt sich „geleimt“, auch weil eine größere Halle in Reykjavik, die die Organisatoren versprochen hatten zu bauen, aus finanziellen Gründen nicht errichtet wird, und wird die WM vielleicht neu vergeben. Kandidaten wären Japan, Frankreich oder Spanien, die sich bereits angeboten haben, einzuspringen. Eine Entscheidung darüber wird aber frühestens im April fallen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen