Rücktritt oder Fehltritt

■ PDS-Vizechefin mit Rechtskontakten

Dresden (taz) – Der PDS-Bundesvorstand behandelt heute in Berlin die Kontakte seiner stellvertretenden Bundesvorsitzenden, Christine Ostrowski, mit dem Führer der verbotenen „Nationalen Offensive“, Constantin Mayer. Dabei ist auch mit dem Rücktritt der Dresdnerin zu rechnen.

Als Vorsitzende des PDS- Stadtverbandes Dresden hatte Christine Ostrowski bereits seit längerem Kontakte zu Mayer, die sie nach eigenem Bekunden nutzen wollte, um zwischen gewaltbereiten rechten und linken Jugendlichen zu vermitteln. Die Gespräche hätten das Ziel gehabt, Jugendliche von rechten Positionen „wegzubekommen“.

Nachdem die Vier-Augen-Gespräche mit Mayer in der vergangenen Woche bekanntgeworden waren, hatte sie diese als „politischen Fehler“ bedauert. Jedoch sei „ausgrenzender Antifaschismus“ nicht hilfreich; Rechte und Linke müßten „kritisch miteinander umgehen“. Parteivorsitzender Lothar Bisky und der Bonner Fraktionschef Gregor Gysi sowie Sachsens Landeschef Peter Porsch hatten sich von den Rechts-Kontakten sogleich distanziert.

Darstellungen in einigen Medien, wonach sie „gemeinsame Ziele“ beider Organisationen ausgemacht habe, hat Christine Ostrowski als unzutreffend zurückgewiesen. dek