Flächenbombardements gegen Unita-Rebellen

■ UNO-Entschließung zu Angola

Luanda (AP) – Die Streitkräfte Angolas haben am Samstag eine neue Offensive gegen Stützpunkte der Rebellenorganisation Unita eingeleitet. Vertreter internationaler Hilfsorganisationen berichteten, daß die Hochburgen der rechtsgerichteten Rebellen im zentralen Hochland einem Flächenbombardement ausgesetzt gewesen seien.

Die Regierung in Luanda hatte vor Beginn der Offensive die Aussetzung aller Hilfsflüge für die notleidende Bevölkerung angeordnet. Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) und das Inernationale Rote Kreuz hatten zuvor vor allem die belagerten Städte Malange und Luena angeflogen. Vor allem in Luena, 800 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Luanda, sei die Lage katastrophal, da hier zusätzlich 90.000 Flüchtlinge versorgt werden müßten, sagte WFP-Vertreter Philippe Borel.

In einer Entschließung des Sicherheitsrats vom Freitag wurde die Unita „aufs schärfste“ wegen Verletzung des UNO-Friedensplans verurteilt, dem die jahrelang von Südafrika und den USA unterstützte Organisation selbst zugestimmt hatte. Mit der Verurteilung der Unita machte der Sicherheitsrat nach Ansicht politischer Beobachter deutlich, daß die rechtsgerichtete Rebellenorganisation nicht mit einer internationalen diplomatischen Anerkennung für den Fall rechnen kann, daß sie der Bürgerkrieg an die Macht bringt. UNO-Generalsekretär Butros Ghali wurde ersucht, ein Gipfeltreffen zwischen der angolanischen Regierung und der Unita zur Rettung des Friedensplans herbeizuführen. Der im vorigen Jahr bereits beigelegte Bürgerkrieg war im Herbst neu entbrannt, nachdem sich Unita-Führer Jonas Savimbi nicht mit der Wahlniederlage seiner Partei abgefunden hatte.