Die MVA wird '97 dichtgemacht

■ Umweltsenator: Müllmenge ist in Bremen deutlich geschrumpft / RABA soll Müllberg fressen

Die MVA wird '97 dichtgemacht

Umweltsenator: Müllmenge ist in Bremen deutlich geschrumpft / RABA soll Müllberg fressen

Die Umweltbehörde freut sich: Die Müllmenge in Bremen ist zurückgegangen, und die RABA (Restabfallbehandlungsanlage) wird gebaut. Auf der gestrigen Pressekonferenz präsentierte Umweltsenator Ralf Fücks eine Abfallbilanz 1984-1992. Insgesamt hat sich der Bremer Müllberg von 1988 bis heute um ein Drittel reduziert. 666.400 Tonnen Müll pro Jahr bleiben.

Der Abfall im Recyclingbereich hat sich mehr als verdoppelt. Die verwerteten Abfälle im Bauschutt stiegen im Vergleich zu 1991 gar um 183 Prozent. Kompostiert wird elf Prozent mehr und in getrennten Wertstoffsammlungen gehen 7,5 Prozent mehr Müll ein. Durch das Recyclen mußte letztes Jahr im Vergleich zu 1988 nur noch etwas mehr als die Hälfte der Abfallmenge deponiert oder verbrannt werden. Positiv findet Fücks auch den Rückgang des Haushaltsmülls um ein Prozent. Durch die flächendeckende Einführung der Gelben Säcke und der Biotonnen wird der Hausmüll weiter sinken, sagten die Müllexperten.

„Damit können die in die Entsorgung fließenden Mengen soweit gesenkt werden, daß die Ziele der Koalition vereinbarungsgemäß erreicht werden“, sagte Fücks. Ein bißchen beeilen müssen sich die Herren in der Umweltbehörde schon, wenn sie die hiesige MVA dicht machen wollen. Denn ab 1997 steht in der Bremerhavener Müllbeseitigungsanlage (MBA) bis zum Jahr 2000 weniger Kapazität zur Verfügung, etwa zwischen 50.000 und 80.000 Tonnen. Danach erhöht sich die Kapazität bis zum Jahr 2005 auf 150.000 Tonnen.

Deshalb plant man eine Vorbehandlungsanlage für den verbleibenden Restmüll, die sogenannte RABA. 1997 muß sie stehen und Müll schlucken. „Die RABA wird mit Volldampf umgesetzt“, sagte Richard Kluge von den Bremer Entsorgungsbetrieben. Und für die Deponie sucht man noch einen geeigneten Standort. Die alte Deponie reicht noch knapp fünf Jahre. „Wir wissen, daß wir erschlagen werden, wenn der Müllberg uns über'n Kopf wächst“, schmunzelte Umweltsenator Ralf Fücks tapfer. vivA