Kontrolle statt Beratung

„Mißbrauch der Beschäftigten im Arbeitsamt“ titelte gestern die Hamburger Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr (ÖTV) ihre Protestnote an die Bundesregierung und an die Bundesanstalt für Arbeit. Mit Empörung habe man zur Kenntnis genommen, daß Arbeitslose künftig monatlich zu Meldekontrollen ins Amt bestellt werden sollen.

Zwar mißbillige auch die ÖTV Leistungsmißbrauch, doch würden die Beschäftigten so an ihrer eigentlichen Aufgabe, erwerbslose Menschen zu beraten, gehindert. Wegen Personalmangels und Arbeitsüberlastung, die durch diese „zweifelhafte Aktion“ noch verschärft werde, würde die Qualität der Vermittlung verschlechtert: Statt Einzelfallberatung drohe Fließbandabfertigung. Die Bundesregierung solle ihre Politik der Bekämpfung von Arbeitslosen beenden und die Sparbeschlüsse bei den ABM sowie Fortbildung und Umschulung zurücknehmen. sako