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Duales System kuscht

■ Bundeskartellamt stimmt Konzept zu

Berlin (AP) – Das Duale System Deutschland hat auf Druck des Bundeskartellamtes ein neues Konzept zur Entsorgung von großgewerblichen und industriellen Verpackungen mit dem Grünen Punkt vorgelegt. Wie Kartellamtspräsident Dieter Wolf gestern in Berlin mitteilte, sollen künftig alle Abfallunternehmen vom Dualen System 25 Prozent der Kosten erstattet bekommen, die bei der Entsorgung von Verkaufsverpackungen für Industrie und Großhandel anfallen. Bislang sollten Vertragspartner des Dualen Systems ein Monopol auf diese Vergünstigung haben. Die neue Regelung, die vom Bundeskartellamt gebilligt wird, soll am 26. April in Kraft treten. Ursprünglich hatte das Duale System nur seinen Vertragspartnern ein Viertel der Kosten erstatten wollen, wie dies etwa bei der Entsorgung von Haushaltsverpackungen mit dem Grünen Punkt praktiziert wird. Viele Altpapierhändler zum Beispiel blieben so außen vor. Nach der alten Regelung wäre ein wirklicher Wettbewerb nicht möglich gewesen, hatte das Kartellamt im Januar moniert. Nach Angaben der Behörde gibt es rund 1.000 freie Entsorgungsunternehmen, die nicht Vertragspartner des Dualen Systems sind.

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