Paris und Berlin wollen bei Müllentsorgung voneinander lernen

■ Abkommen unterzeichnet/ Haase wird zum Saugrüssel-Fan

Paris. Die französische Hauptstadt und Berlin haben ein Abkommen über Zusammenarbeit und Erfahrungsaustausch beim Umweltschutz unterzeichnet. Das Abkommen, bei dem es vorwiegend um Müllentsorgung und Müllverwertung geht, wurde gestern in Paris vom Senator für Verkehr und Betriebe, Herwig Haase, und der für Stadtreinigung zuständigen Stellvertretenden Pariser Bürgermeisterin, Anne-Marie Couderc, unterzeichnet. Die Vereinbarung sieht regelmäßigen Erfahrungsaustausch zwischen der BSR und der Umweltschutzabteilung der Pariser Stadtverwaltung vor, bei denen auch konkrete Projekte vorbereitet werden sollen. Zu den Schwerpunkten der Zusammenarbeit sind die Staffelung von Entsorgungstarifen je nach Abfallart und der Austausch von Erfahrungen mit getrennten Entsorgungssystemen insbesondere bei Verpackungen. Des weiteren sollen die Ausbildung der Ingenieure im Bereich Abfallrecht und der Stand der Umweltgesetzgebung verglichen werden.

Anläßlich der Vertragsunterzeichnung im Pariser Rathaus wies Haase auf die Anregungen hin, die sich durch unterschiedliche Methoden der Stadtverwaltungen bei der Bewältigung der wachsenden Entsorgungsprobleme ergeben. So würden in Paris einige Aufgaben der Stadtreinigung durch privatwirtschaftliche Unternehmen wahrgenommen, „was wir in Berlin anstreben“. „Bemerkenswert“ fand Haase auch die Nähe der Müllverbrennungsanlagen in Paris zum Ort der Erzeugung, durch die kostspielige lange Transporte vermieden würden. Auch die mit Saugrüsseln ausgestatteten Motorräder, die in Paris zur Beseitigung von Hundekot auf den Trottoirs eingesetzt werden, „haben ihren Charme“, meinte der Verkehrssenator. In Berlin ließe sich mit derartigen Fahrzeugen sicher auch „mancher Fehltritt“ vermeiden. afp