SPD ganz unten Koalition nicht besser

■ Umfrage des ZDF-Politbarometers

Mainz (AFP) – Noch nie seit den letzten Bundestagswahlen war die Stimmung für die Sozialdemokraten in der Bevölkerung so schlecht wie in diesem Monat. Bei der gestern veröffentlichten Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen für das ZDF-Politbarometer kam die SPD nur noch auf 35 Prozent, während sie im Februar noch 43 Prozent erreicht hatte. Für ihre Oppositionsarbeit erhalten die Sozialdemokraten im März mit minus 0,6 (Februar minus 0,1) sogar den schlechtesten Wert, der im Politbarometer je gemessen wurde. SPD- Chef Björn Engholm wurde so niedrig bewertet wie seit fünf Jahren nicht mehr. Die Bonner Koalition kann von dem SPD-Tief aber kaum profitieren. 62 Prozent der Befragten meinten, die Bundesregierung mache ihre Arbeit eher schlecht. Fast 80 Prozent vertraten allerdings die Ansicht, auch die SPD-Opposition würde es nicht besser machen.

Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, erhielte die CDU/CSU wie im Vormonat 36 Prozent der Stimmen, ihr Koalitionspartner FDP acht Prozent (plus 1), die SPD 36 Prozent (minus 2), die Grünen unverändert zehn Prozent und die rechtsradikalen Republikaner sechs Prozent (plus 1). Auf die übrigen Parteien entfielen vier Prozent der Stimmen, davon wie bisher zwei Prozent auf die PDS/Linke Liste. Das bedeutet, weder eine rot-grüne Koalition (46 Prozent) noch die amtierende Bundesregierung (44 Prozent) hätte eine notwendige Mehrheit. Regierungsfähig wäre hingegen eine Ampelkoalition von SPD, FDP und Grünen oder eine Große Koalition. Die Zahl der Nichtwähler steigt den Angaben zufolge weiter und erreicht derzeit 30 Prozent.

Hauptursache für die negative Stimmungslage bleiben dem Politbarometer zufolge die ungelösten Probleme auf dem Arbeitsmarkt und in der Wirtschaft.