Akkus, die leer sind

■ Tischtennis: Der VfB Lübeck ist nach Europapokalschlappe müde

Der VfB Lübeck ist nach Europapokalschlappe müde

Die Ping-Pong-Artisten des VfB Lübeck können ihre Bälle, Platten und Kleber für die Saison einpacken. Mit der Niederlage im ETTU- Pokal gegen die ungarische Spitzenmannschaft Postas Budapest sind die letzten Hoffnungen auf irgendeinen Titel in dieser Saison dahin: „Nach zwei guten Jahren fehlte in diesem Jahr einfach das Feuer,“ erklärt Manager Uwe Freise die Schlappe. Er denkt nun schon zwei Spieltage vor Saisonende an das nächste Jahr, die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren.

Mit der Tischtennis-Legende Engelbert Hüging und einer dazu passenden Mannschaft hatte Freise vor zwei Jahren den Erfolgskurs des VfB Lübeck begonnen. Die größten Erfolge wurden vor knapp einem Jahr in der Lübecker Hanse-Halle gefeiert, als der VfB sowohl den Deutschen Pokal als auch den ETTU-Pokal gewann und in der deutschen Meisterschaft die Endrunde erreichte. In diesem Jahr konnte weder der Erfolg im Pokal wiederholt werden, knapp verlor man mit 3:4 gegen Steinhagen, und auch in der Meisterschaft gibt es nur noch eine theoretische Chance in die Endrunde zu kommen. Überraschend war auch das Aus am vergangenen Sonnabend im Viertel-Finale des ETTU-Pokal. Die Gründe für das Versagen sind vor allem der Ausfall von Peter Franz und von Wang Yansheng. Franz konnte acht von sechzehn Liga-Spielen verletzungsbedingt nicht bestreiten, Yansheng fehlte in dieser Saison der Biß, der ihn in den Vorjahren auszeichnete. „Die Akkus sind nach den erfolgreichen Jahren jetzt einfach leer“, weiß Freise.

Jetzt blickt er schon in die Zukunft, in der nächsten Saison soll der Erfolg wieder nach Lübeck kommen. Die Mannschaft hat Verträge für ein weiteres Jahr erhalten, auch Hüging konnte in der vergangenen Woche für drei weitere Jahre verpflichtet werden. Daß die Erfolge aus dem vergangenen Jahr keine einmalige Sache waren, hoffen auch einige Lübecker Kaufleute: Rund vier Mio. DM investieren sie in den Bau einer Tischtennis-Halle mit rund 600 Zuschauerplätzen. Ende dieses Jahres soll mit dem Bau begonnen werden, ein Jahr später der gesamte Komplex stehen. „Das wird ein reines Tischtennis-Zentrum“, erzählt Freise, neben den Heimspielen sollen dort auch die Trainingseinheiten absolviert werden und in einem angeschlossenen Internat eigener Nachwuchs herangezüchtet werden. „In diesem Jahr gönnen wir uns eine längere Sommerpause – dann wollen wir wieder vorne mitkämpfen“, erklärt Freise. Hoffentlich sind die Akus dann wieder aufgeladen. ank