Spiele, die schlecht sind

■ FC St. Pauli: 2:1 gegen Fortuna Köln / "Nur die Punte zählen"

2:1 gegen Fortuna Köln / »Nur die Punkte zählen«

Der FC St. Pauli entfernt sich Punkt für Punkt vom Abstiegsgerangel der 2. Fußball-Bundesliga. Beim 2:1-Sieg gegen den Tabellenletzten Fortuna Düsseldorf sahen die 14809 Zuschauer im Millerntorstadion zwar kein gutes Spiel, aber dafür schon den dritten Heimsieg der Hamburger in Folge. „Der Erfolg war glücklich. Aber es zählen nur die beiden Punkte“, meinte Trainer Seppo Eichkorn zufrieden. Seine Mannschaft scheint sich nach nur einer Niederlage aus den letzten elf Spielen zu stabilisieren. „Solche Spiele gewinnt man nur, wenn der Weg nach oben geht“, erkannte Eichkorn. „Zudem war es ausgleichende Gerechtigkeit. In Rostock haben wir gut gespielt und verloren — gegen Düsseldorf waren wir schlecht, aber haben gewonnen.“

„Eine bittere Niederlage. Meine Mannschaft war selbst schuld“, meinte dagegen Aleksandar Ristic. In der Stadt seiner großen Erfolge mit dem Hamburger SV gab es für den Coach der Fortuna einen herben Rückschlag. Die 17. Niederlage in dieser Saison bedeutet für den Bundesliga-Absteiger Düsseldorf nun wahrscheinlich auch in der 2. Liga das vorzeitige Aus. „Wir müssen sehen, was wir noch machen können“, meinte Ristic, der trotz der bedrohlichen Situation am Tabellenende noch immer auf den Klassenerhalt hofft. „Meine Abwehr war an den Gegentoren nicht unschuldig. Wenn man unten steht, rächen sich solche Fehler.“ Für den Bosnier Ristic bedeutet das allerdings nicht, daß er seinen Arbeitsplatz wechseln muß. Lukrative Werbeverträge, ein noch bestehender Kontrakt mit seinem vormaligen Arbeitgeber Schalke 04 und die Hoffnung der Rheinländer, daß nur mit ihm der Aufstieg zu schaffen ist, sorgen dafür, daß er auch in der Oberliga die Fortuna betreuen wird.

Das Duell der beiden abstiegsbedrohten Klubs erreichte erst nach der Pause Zweitliga-Niveau. Der Finne Ari Hjelm erzielte in der 80. Minute nach einer Flanke von Ottens das entscheidende Tor. Zuvor hatte Leonardo Manzi mit seinem achten Saisontreffer St. Pauli in Führung gebracht (61.), der kurz vorher eingewechselte Günter Breitzke glich zum 1:1 aus (76.). Negativer Höhepunkt war ein Platzverweis für Düsseldorfs Andreas Kaiser, der den Schiedsrichter beleidigte (87.). Auf der Tribüne beobachteten HSV-Präsident Jürgen Hunke und Manager Heribert Bruchhagen den an Düsseldorf ausgeliehenen Stürmer Richard Cyron. Der Pole konnte in einer schwachen Mannschaft jedoch keine Akzente setzen. Hunke: „Es gab kaum etwas von ihm zu sehen.“

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