: Punk als Öffentlichkeitsarbeit
Wurden „Neon-Nazis“ in den Achtzigern schöngeredet? Gab es sie überhaupt? Eine Replik ■ Von Helga Schulz
Am 20. Februar erschien in der taz der Aufsatz „Die Feinen und die Bösen“ von Bodo Morshäuser. Die These, in aller Kürze: Der Rechtsruck von heute sei von den Subkulturen der Achtziger begünstigt oder (ungewollt) sogar mit vorbereitet worden, weil die Präferenz von „Strukturen“ die „Inhalte“ vergessen machte – ablesbar etwa an dem sorglos-spielerischen Umgang mit NS-Versatzstücken in Mode („Nazi–Chic“), Kunst (Hakenkreuzpullover der Rosemarie Trockel) und populärer Musik („Tanz den Adolf Hitler“). Gerade die „Inhalte“ aber seien zu Beginn der Neunziger zurückgekehrt: als nun wieder „eigentlich“ gemeinter Hitlergruß, als Jungvolk-Outfit und Rechts-Pogo. Morshäusers Schlußplädoyer: Die Party ist vorbei, reden wir über sie! Anlaß genug für Helga Schulz, die die Achtziger als Punk erlebt hat, eine zwanzigseitige (!) handschriftliche (!!), aufgrund des stark rhizomatischen Charakters hier nur in Auszügen (!!!) vorliegende Replik zu verfassen. Fazit: Es war alles viel, viel komplizierter... tg
Lieber Bodo Morshäuser,
in Ihrem Artikel werfen Sie die Frage nach dem „Hakenkreuz- Chic“ der 80er Jahre auf. Es ist ein Thema, über das ich schon seit einigen Jahren herumgrüble, so recht zu fassen hab ich's bisher auch noch nicht gekriegt, obwohl ich versuchte, mich mittels Modetheorie und Kulturwissenschaft – ich studiere Design an der HdK Berlin und war jahrelang (seit 81) Punk – da 'ranzupirschen.
Zum einen kenne ich keine „Neon-Nazis“ persönlich, die „Waver“, die ich kannte, waren dann doch vor allem als modische Bubis zu sehen, andererseits schlug mir ein Schlägertrupp von echten Faschos auf dem Chaostag in Hannover 84 [großes historisches Punktreffen; d. Red.] die Nase krumm, und die sahen überhaupt nicht nach „Wavern“ oder „Neon- Nazis“ aus, es handelte sich um zwei echte Faschos (erkennbar an schmierigem Kurzhaarschnitt und diesen stillosen langen, sakko-artigen Lederjacken), drei Skins (Normoptik) sowie drei Diskofuzzis (lange lockige Haare, weiße Hosen) und ihre offenbar geistig minderbemittelte halbwüchsige Freundin. Dreimal dürfen Sie raten, wer zuschlug – na? Die Diskofuzzis. Die Faschos beteiligten sich, die Skins taten am wenigsten.
Als Punk durfte ich mir öfter die Beschimpfungen durch Nazi- Rentner anhören; seit ich nur noch in Springerstiefeln herumlief, ließen zumindest die Attacken „normaler“ Jugendlicher (z.B. damals auf der Berufsschule in Sindelfingen die Schlosser) oder auch von Skins (in der Berliner U-Bahn) nach, da diesem Personenkreis wohl bekannt ist, daß ein Tritt mit Stiefeln einfach wehtut.
Sie sagen in Ihrem Artikel, die Diskussion über Inhalte wurde in den 80ern durch die Diskussion von „Strukturen“ abgelöst und die Inhalte zerstört. Ich möchte da eine etwas andere Hypothese anführen: der symbolische Kleidergebrauch wurde durch den zeichenhaften abgelöst. Zur Illustration des Unterschieds: Nazizeichen (Hakenkreuz, SS-Runen) symbolisch – also als Pars pro toto – zu gebrauchen, bedeutet, sie als Symbole des Hitlerreiches zu verwenden, so wie Militariahändler und Neonazis oder Altnazis dies tun. Nazizeichen als Zeichen zu verwenden, bedeutet, ihnen einen allgemeineren Inhalt unterzuschieben, etwa als Zeichen für „Bösartigkeit“, „Gewalttätigkeit“ o.ä. Die Rockgruppe „Kiss“ dürfte m.E. für den letzteren Gebrauch stehen, aber auch Sid Vicious' Hakenkreuz dürfte so zu verstehen sein, wie auch die Militaria-Manie der meisten Rocker.
Diese Hypothese führt mit Hilfe von Richard Sennetts Buch „Verfall und Ende des öffentlichen Lebens – Tyrannei der Intimität“ zu einer anderen, nämlich der, worum's den jungen Leuten der 80er Jahre „eigentlich“ ging: Um die Wiederherstellung der Öffentlichkeit! Für das 20.Jahrhundert konstatiert Sennett eine schrankenlose Intimität, die den Menschen keinen Winkel der Privatheit mehr läßt und gleichzeitig den öffentlichen Umgang von Menschen verschiedener Herkunft und Bestimmung unmöglich macht. Dieses letztere Phänomen gab auch Anders („Die Antiquiertheit des Menschen“), Adorno („Minima Moralia“, „Der autoritäre Charakter“) sowie dem eher zu Geschwafel neigenden Postman zu denken. Eine wirkliche Antwort und Erklärung des schillernden Phänomens „Nazi-Chic“ kann ich auch nicht anbieten, ich werde aber mal versuchen, ein paar Randbedingungen zu verdeutlichen.
1.Der Gegensatz der 80er Jahre- Jugendlichen zur Freakkultur, wie ich es nenne (bzw. der Gegensatz zwischen politischem und ästhetischem Denken, wie Sie es nennen). Die Freaks hatten zwar tatsächlich eine neue Optik hervorgebracht und das Interesse an Politik belebt; nur war die Ende der 70er völlig verbraucht in marxistischem Kästchendenken, Sektiererei und Romantizismus („Natur“); die Optik wurde immer „gemäßigter“, der Unterschied zwischen „Normalos“ und „Freaks“ immer kleiner. Die einen wollten zwar mehr als eine Partei sein und wagten sich neben neuen Inhalten auch an neue Strukturen, dies hielt jedoch nicht lange vor, da sie ihre Strukturen zu sehr unter die Fuchtel der Intimität stellten. Immer wieder bricht die „protestantische Gesinnungsethik“ durch, etwa mit der „Gewaltfrage“ – es geht mehr ums Prinzip als um das, was wirklich geschieht. Niemand führt so sehr das Wort „Symbol“ im Mund wie die Grünen, vielleicht mit Ausnahme der Friedensbewegung, bei deren Mitgliedern ich immer den Eindruck hatte, daß sie zwar zu Recht protestieren, aber aus einem völlig verqueren Weltverständnis heraus und in einer völlig unpassenden Weise (Mahnwachen, Menschen- und Lichterketten halte ich für aufklärungsungeeignet – jedenfalls in den meisten Fällen, wenn es sich um bloßes Sich-selbst-Feiern handelt nach Art eines Gottesdienstes).
2.Und man hatte die Nase voll von dem unterschwelligen Opfer-Gehabe. Ursprünglich war das Freak- Styling durchaus ambivalent gewesen – nicht nur Hippies, auch Rocker gingen daraus hervor. Es ging aber immer mehr in Richtung „harmloses Kind“, nicht nur durch die langen Haare, sondern auch die Jesuslatschen und die allgemein sackig herunterhängenden Kleider. Dazu kam die unerträgliche Nähe – bei aller Freundschaft, ich ertrage es nicht, diesen Mangel an Distanz. Anderen ging's offenbar ähnlich, sonst hätten sie keine Spikes auf die Jacke genietet.
Ich nehme an, daß dieser Hang zum Formellen der 50er Jahre bei den Wavern die gleiche Ursache hatte: die Leute merkten, daß ihnen der „Freak-Abstand“ denn doch zu gering war. Ende der 70er, noch extremer während der 80er machte die Freakkultur einfach den Eindruck der Verleugnung von Aggressivität und Härte. Wer seine Wut loswerden wollte, konnte als Punk rumlaufen, als Freak gab es nur die Erlaubnis zu jammern.
Wer sich nicht zum Opfer stilisieren will, muß sich in gewisser Weise zum Täter stilisieren. Den Punks gelangen dabei mitunter sehr ausgeglichene Images von Opfer und Täter zugleich; bei den Wavern war es irgendwie anders, sie lieferten kaum direkte „Täter- Opfer-Bilder“ – vielleicht mit Ausnahme von DAF (die aus einer Düsseldorfer Punk-Band hervorgegangen sein sollen) – sie gingen den Umweg über die Korrektheit.
Bloß: Was ist ein „Waver“? Vor fünf Jahren konnte ich in Westberlin noch sicher sein, einen Schwulen vor mir zu haben, wenn da jemand im 30/40er-Jahre-Outfit die Straße runterkam. In meinem Uni- Jahrgang gab's einen, der lief herum wie „der Untertan“ oder „Nick Knatterton“; mein Freund hatte zeitweise einen im Seminar, der mit Hitlerbärtchen und Umhang den Eindruck von Zeitmaschine erweckte. Im Hertie Turmstraße sah ich einen in Wehrmachtsuniform und Knobelbechern, allerdings hatte er an seinem Schiffchen eine derart lächerliche Agraffe, daß sehr schnell klar war, wie das gemeint war. Von diesen bisher erwähnten weiß ich nur von einem, wie der politisch drauf war: er glaubte an Gesetze. Wofür sein Kumpel und ich ihn auslachten, weil wir an die Wirklichkeit glaubten; was für Gesetze bedeutet: solange sie nicht durchgesetzt werden, und solange sie keine Wirkungen erzielen, bedeuten sie gar nichts!
3.Die besseren politischen Aktionen des letzten Jahrzehnts waren die theatralischen, ob Fässer mit Radioaktiv-Zeichen in Overall und Gasmaske durch die Straßen rollen, „IWF-Abkotzen“ mit Schlagsahne oder ähnliche Aktionen; Demonstrationen neigen ja auch immer ein wenig dazu, ob nun die provisorischen Brücklein über den Kanal in der Wilstermarsch bei Brokdorf gemeint sind oder brennende Autos. Mahnwachen, Menschen- und Lichterketten können auch eine Theatralik entfalten, aber es fehlt ihnen meist an Drastik oder Befremdlichem.
Ich habe den Eindruck, daß die 80er weitaus individualistischer waren als die 68er, und das finde ich positiv. Allerdings fehlte noch der entscheidende Kick weg vom isolationistischen Individualismus. Darunter verstehe ich eine Abart von Egoismus (gewöhnlich durch Habgier und St.-Florians-Prinzip verwirklicht), wie sie zustande kommt, wenn man das Individuum als völlig losgelöst von allen anderen Menschen betrachtet – ein abstrakter Individualismus, der mit der Wirklichkeit nichts zu tun hat. Ein nicht-isolationistischer, postmoderner Individualismus muß die Verhandlungsfähigkeit der Individuen mit einbeziehen.
Ein Fortschritt war dieser Individualismus deshalb, weil in Deutschland Individualismus per se traditionell verpönt ist: man hat immer irgendeiner Gruppe anzugehören, sei es die verhaßte Familie, ein Berufsverein oder sonstwas. Ich denke, diejenigen, die Anfang der 80er mit Anzug und Krawatte herumliefen, freuten sich wahrscheinlich diebisch, daß niemand sie so recht einzuordnen wußte – sie verwendeten ein Zeichen für Gruppenzugehörigkeit (und zwar das extremste, allgemeinste) als Zeichen für Individualismus.
Ich habe Trockels Hakenkreuzpullover nicht im Kopf; ich weiß nicht, ob er eine Verbindung von Hakenkreuz und Korrektheit herstellt – aber wahrscheinlich hat er doch noch seine Portion Lächerlichkeit im Detail. Hakenkreuz und Schmuddel jedenfalls gehen selten zusammen bei Leuten mit Nazi-Vorstellungen; bei irgendwelchen Rockern (nicht ausgeschlossen, daß es sich um Mitglieder der versprengten Wehrsportgruppe Priem handelte), die in Lörrach mal an mir vorbeifuhren, war nicht so recht zu entscheiden, ob es sich bei den Stahlhelmen mit Kuhhörnern und dem Hakenkreuz-Klimbim nun um Beutetrophäen oder eine besonders phantastische Ausstattung handeln sollte.
Bei KiSS (mit Runen), die sich auf BRD-Tour nach Gerichtsurteil als KiSS (ohne Runen) ankündigen mußten, könnte es sich vielleicht um eine bewußte Aktion Zeichenklau gehandelt haben – eines der Bandmitglieder soll wohl gebürtiger Israeli sein (aber vielleicht war er auch nur selten dämlich, etwa so wie Slayer). Laibach sind auch so ein Fall für Stirnrunzeln (der Laibach-Fan, den ich kenne, ist das Gegenteil von Nazi).
Ob das Verwenden von Nazizeichen reaktionär wirkt, hängt wohl davon ab, ob das Publikum in der Lage ist, zwischen Politik und Musik zu trennen. Das Phänomen der streitsuchenden Männergruppe dürfte mit oder ohne Nazizeichen vorhanden sein (bin ich vor einer Woche doch zufällig in diesen Psychologenkongreß an der TU reingelatscht, u.a. in einen Vortrag eines Gefängnisdirektors der JVA Tegel – so einer mit modischem Zopf, aber nicht überkandidelt –, der einen seiner „Kunden“ zitierte (der hatte sich abfällig über Ausländer geäußert): „Ja und was würdest du tun, wenn es keine Ausländer mehr gäbe?“ – „Als Hooligan die Gegner verprügeln.“
Es macht für mich einen großen Unterschied, ob sich jemand als Nazi verhält oder bloß so rumläuft; ein besonders lachhafter Fall bestünde etwa darin, wenn als Nazis gekleidete Schwule den Chef einer Naziorganisation verprügelten, weil sie Nazipolitik nicht ausstehen können...
Sie parallelisieren in Ihrem Artikel Sascha Anderson und Diedrich Diederichsen (oder so ähnlich). Wahrscheinlich haben Sie recht, daß bei den Wavern kein richtiger Staatsekel bestand (bei Punks konnte man sicher sein, keine Polizeispitzel vor sich zu haben), zumal wenn sie ins Yuppiehafte changieren. 1988 tauchte zum ersten Mal ein Waverpärchen als Zivis auf in Berlin; aus der allgemeinen Verblüffung schließe ich, daß das nicht eben häufig vorkam.
Die Archive der bundesdeutschen Behörden wurden leider bisher nicht geöffnet, ob da manche zur Mitarbeit drängten, wird wohl unbekannt bleiben. Zweifellos hatten die Westler weniger Gelegenheit, andere Leute durch Äußerungen gegenüber Mitgliedern der „Firma“ – Staat, Polizei, Geheimdienst, Personalchef – in Schwierigkeiten zu bringen. Für mich gab es drei Richtungen, aus denen Ärger kommen konnte: Eltern, Firma, Staat (Polizei, Geheimdienst, Zoll vor allem!...). Schule und ArbeitskollegInnen konnten nicht wirklich für Ärger sorgen, also irgendwie existenzbedrohend. Für Staat und Eltern blieb man am besten unsichtbar. In der Firma arbeitete ich gut genug, daß mich das Zitronengesicht des Personalchefs nicht weiter kratzen mußte, zumal ich mit den meisten ArbeitskollegInnen gut stand. Das dreimalige Halbstundengewäsch des Ausbilders, zweimal des Personalchefs, zwei- bis dreimal des Berufsschullehrers ließ ich mit Ohren auf Durchzug über mich ergehen, und wenn ich den anderen davon erzählte, waren sie mir jedenfalls nicht feindlich, sondern überlegten sich eher Protestmaßnahmen.
Das wurde aber nie nötig, weil ich noch jedesmal erhobenen Hauptes aus dieser Auseinandersetzung hervorging – ich hörte mir das Gefuchtel nicht weiter an und machte ein möglichst geistesabwesendes Gesicht, machte ihre mühsame Artikulation von Macht zunichte (einer war so dämlich, meine rote Frotteehose mit gelb-blau-schwarzem Karo im Namen der Ästhetik verdammen zu wollen – ich hielt dagegen: die Grundfarben des Vierfarbdrucks! Seither hatte ich meine Ruhe vor diesem Plagegeist, dafür gab es noch einige andere – die eingeborene Jugend mit Auto, missionarische Hausfrauen, sich morgens um halb sieben die Haare fönende Arbeitskolleginnen, besoffene streitsuchende GIs oder schwäbische Familienväter –, indem ich mich einfach weigerte, irgendwas persönlich zu nehmen, und nach objektiven Gründen fragte.
In der Schweiz gab es vor anderthalb Jahren die „Fichen-Affaire“ – über einen enormen Prozentsatz der Bevölkerung gab es Dossiers mit so spannenden Geschichten wie: „trinkt jeden Abend einen halben Liter Wein, ist mit seiner Frau verkracht“.
Nach dem, was ich bisher darüber gelesen habe, muß diese krampfige „Wachsamkeit“ – aufpassen wie ein Schießhund, daß nur ja keiner was Falsches sagt, oder sonstwie aus der Reihe fällt – in der DDR ja tatsächlich schwer ausgeprägt gewesen sein. Wenn man sich von Blockwarten umzingelt sieht, kann der Versuch, diesen durch höhere Stellen eins auszuwischen, schon locken. Ausländer wurden von diesem Land pedantisch ferngehalten, in der Mode und Architektur bewährte sich „die sozialistische Kunst, zu erben“. Diesen peinlichen Satz muß wohl echt mal irgendein Parteitag in den Mund genommen haben. Erben! Wie sakral! Ich glaubte nicht ans Erben, eher an die schleichende Vergiftung.
Punk erweiterte im besten Fall die Wahrnehmung menschengemachter Katastrophen – keine andere Musikrichtung dürfte sich derart mit der Atombombe und ihrer Wirkung befaßt haben wie Punk, wo es keine Liebeslieder gab (oder fast keine, jedenfalls enorm wenige), sondern Empörung und Begeisterung (jedenfalls keine „temperierte“ oder „angeregte“ Stimmung).
Schon möglich, daß wir ein Zeitalter haben, in dem nun wieder praktische Politik gefragt ist. Indes, für 30jährige hätte es keinen Zweck, den World-Master-Plan ausgearbeitet aus der Schublade zu ziehen mit korrekter Politik – wer mit 40 in höhere politische Ämter kommt, ist sozusagen ein Baby. Politiker gehen mit 65 keineswegs in Rente, dann werden sie erst richtig aktiv. Vor allem in der Machterhaltung. Ob Engholm es gegen Kohl schafft, weiß ich nicht. Engholm ist ein fotogenes Model, aber selber reden ist wohl nicht sein Fall (zu der Beurteilung komme ich durch die Beobachtung meines früheren Fachbereichsdekans im Akademischen Senat: das war auch so ein gutaussehender Typ, der die richtigen Worte nicht fand, wenn er's Maul aufmachen sollte).
Sie sagen, die Prenzlberger hätten sich nicht um Inhalte gekümmert, und deswegen hätten sie die Stasi völlig unterschätzt. Hm. Kann es nicht sein, daß sie die Struktur der Stasi völlig falsch eingeschätzt haben? Ob man das Stasi-Selbstverständnis als großer Bruder, der auf alles aufpaßt zur Struktur oder zu den Inhalten zählen soll, ist mir nicht so offensichtlich; ich gehe davon aus, daß jede Struktur ihr Eigenleben hat und nicht mit beliebigen Inhalten gefüllt werden kann, sondern nur mit manchen, während sie mit einigen völlig unverträglich ist (Ein Hakenkreuz als Zeichen der Liebe und Menschenfreundlichkeit zu verwenden ist so ein Unding). Die Stasi war wohl am ehesten als „Struktur zur Verhinderung von Öffentlichkeit“ zu begreifen, ihr Geschäft war die Heimlichtuerei: Informationen, die in die Öffentlichkeit gehörten, saugte sie auf und schrieb damit Geschichte, die in den Kellern verstaubte und damit ihrer aktuellen Wirkung beraubt wurde. Die Stasi schrieb an ihrer Geheimchronik, wie auch das BKA, und beide sind Machtinstanzen. Und Machtinstanzen erfordern einen besonderen Umgang, weil sie gefährlich sind.
Poppern traue ich zu, daß sie sich einer Machtinstanz hemmungslos in die Arme werfen; ich halte sie für konkurrenz- und machtorientiert (ich meine mit Poppern mehr diese Jungyuppies mit reichem Vater als die Waver). Sowas wie die Gruppe Ludwig oder den banküberfallenden Millionärssohn in Basel (mit Geiselnahme) gibt es ja auch, und diesen Gundolf Köhler, der die Bombe auf dem Oktoberfest plazierte und angeblich ein Einzeltäter war (wann immer in den 80ern irgendwelche Faschos aktiv waren, waren es immer „Einzeltäter“ oder „dumme Jungs“, sie wurden nie in dem Maße bekämpft wie die Linken, die gewalttätig wurden).
Ich gehe Ihren Artikel mal der Reihe nach durch.
1.Sie schreiben, seit Mitte der 80er hätte die DDR zunehmend Schwierigkeiten mit Skinheads gehabt. Ich denke, daß zu der Zeit auch in der BRD zunehmend das linke Gegengewicht geschwächt wurde, u.a. durch das Ende der Hausbesetzerszene, die eine weite Ausstrahlung hatte, denn dort konnte man Leute finden, die wirklich dagegen waren (gegen alles). Besetzte Häuser waren Anfang der 80er so etwas wie Zeichen einer Gegenmacht, auch wenn dort nichts besonders Aufregendes passierte; die Skins mit rechtsradikalen Ansichten wurden im AZ Freiburg ausgelacht, und wenn Überfallkommandos ankamen, wurden eben die Knüppel hinter der Theke vorgeholt und die Barrikaden dichtgemacht. Diese Jugendzentren ohne pädagogische Aufsicht bildeten eine Infrastruktur, die m.E. eher die Linken als die Rechten begünstigte. Die Skins wollten am wenigsten mit Politik zu tun haben und waren am anfälligsten für Naziwerber; sie konnten mit ihrem Hang zum „Ordentlichen“ leicht geködert werden.
Ich nehme an, in der DDR war es weitaus risikoloser, Skin zu sein statt Punk, denn Skins sehen sich als Arbeiterjugendliche, als Arbeitersubkultur, während die Punks Arbeit eher beargwöhnen und vor allem eine heftige Abneigung gegen pädagogische Beschäftigungsversuche an den Tag legen. Die Skins haben eine größere Neigung, mit irgendwelchen potentiellen Opfern Streit zu suchen als Punks, die eher die von ihrem einwandfreien Lebenswandel überzeugten „Normalbürger“ angriffen. Punks sehen sich selbst eher als Individuen, Skins als Mitglieder eines Kollektivs. Ich nehme an, daß die Affinität zwischen DDR und Skins größer war als zwischen BRD und Skins, da die individualistische Mittelklassemoral hierzulande verbreiteter ist. Ich schätze, daß die Tatsache, daß Skins sich als working class kids verstehen, die DDR an Gegenmaßnahmen hinderte; wer Wehrkundeunterricht abhält und die Jugendlichen in eine „Gesellschaft für Sport und Technik“ schickt, kann sich schlecht beklagen, wenn sie „gegen Abweichler vorgehen“. Wer das Land völlig gegen „fremde Einflüsse“ abschottet, kann natürlich auch im „Fidschiklatschen“ schwerlich was Verwerfliches sehen.
2.„Vielleicht war es eine Errungenschaft der Achtziger, daß gelernt wurde, mit allen möglichen Elementen und Inhalten spielerisch umzugehen.“ Ich meine: ja. War es. Daß die Situation 1992 anders ist als 1982, ist eigentlich nichts Besonderes im Lauf der Welt, 72 war ebenfalls anders. Es fehlt eine Linke mit einem attraktiven, glaubwürdigen Projekt, das für ein Bewußtsein jenseits von Neid und Nationalwahn sorgt. Die „Wiedervereinigung“ war für die unter 32jährigen ein Schock, nehme ich an. Einzig die Rechten nutzten sofort die Chance, ihr Gedankenschlecht zu verbreiten.
Es wunderten sich ja einige anfangs der Achtziger darüber, warum das Wort „Deutschland“ von den Wavern bspw. so unbefangen verwendet wurde. Das lag einfach daran, daß die DDR strikt als Ostblock-Ausland betrachtet wurde; die Wahrscheinlichkeit, mit Ostlern zusammenzustoßen, war geringer als die, mit Leuten aus dem außereuropäischen Ausland zusammenzutreffen. Kurz, die Vor- und Nachteile der BRD konnten durch direkten Vergleich mit anderen Ländern festgestellt werden. Da man sich selbst als Mensch mit regionaler Herkunft sah, schillerte „Deutschland“ in verschiedenen Farben; es war mehr eine unverkrampfte Bezeichnung des eigenen Landes als Teil Westeuropas denn ein Pathoswort.
Eine der grundlegendsten Verhaltensweisen des Wavers, zumindest anfangs der 80er, scheint mir die (Selbst-)Ironie zu sein, die sich allerdings in den späteren Vergröberungen kommerzieller Art fast komplett verflüchtigte und Ende der 80er völlig verschwunden war: man nahm wieder alles bierernst und wurde wieder plump, jedenfalls, was das Design anbetrifft. Was den Hang zu Verfeinerung (kommerziell etwa ausgeschlachtet als Nobelfreßwelle) anbelangt, so entlockt mir dieser heute noch einen Seufzer der Erleichterung, denn dieses Streben ging einher mit Übung im Auswählen, mit der Suche nach einem Stil, und beide Dinge hatte dieses Land, glaube ich, bitter notwendig.
Das alles mögen typische Verhaltensweisen von Mittelklasse- Erben sein, trotzdem haben sie, wie ich meine, eine moralische Komponente: nämlich die Weigerung, Menschen auf das bloße Überleben, das bloß Lebensnotwendige festzunageln und statt dessen den Menschen einen Anspruch auf Leben, was mehr ist als bloßes Existenz-Retten, zuzugestehen (Percy Adlon, Gründer des gleichnamigen berühmten Berliner Hotels vor dem Krieg, soll auf der Flucht verhungert sein, weil das Essen, das man ihm vorsetzte, nicht aus seiner Küche kam. Ich meine: der Mann ist ein Märtyrer des guten Geschmacks und ein Held des kultivierten Lebens im Unterschied zum bloß tierischen Überleben. Eigentlich müßte er ein Held des Waver sein). Das heimliche paradoxe Motto der 80er Jahre – mitunter auch öffentlich als Graffito verbreitet – lautete: „Du hast keine Chance, aber nutze sie!“ Und ich denke schon, daß ein Teil der Leute zumindest die Zeit zur Akkumulation von Lebenserfahrung genutzt hat.
Die Kluft zwischen Ost- und Westdeutschland dürfte sich in den 80ern noch einmal stark vertieft haben, während im Westen die Mittelklassejugendlichen auf Verfeinerung setzten, herrschte im Osten unumschränkt der „praktische“ Stil. Einer der Gründe, der es den 30jährigen Westlern schwer macht, mit den Ostlern umzugehen, dürfte das westliche Entsetzen vor der „Prolligkeit“ des Ostens darstellen. New Wave war ja durchaus ein billiger Stil, dem es aufs Formale, nicht das Inhaltliche ankam, während dem praktischen Stil die Form Jacke wie Hose ist und es allein auf das Inhaltliche ankommt (lt. Engler mit seinem Buch „Die zivilisatorische Lücke“), Anfang der 80er gab es in der DDR ja durchaus Punks und Waver, die sich tapfer mühten, dem „praktischen“ 70er-Brei zu entkommen, und die Traditionspflege à la Bauhaus und 20er/30er-Jahre-Design, die in der DDR wohl nie so ganz zum Erliegen kam, bot ihnen immerhin ein paar Möglichkeiten.
Womit wir wieder beim eigentlichen Problem angekommen wären: dem Ausläppern des 80ff- Aufbruchs Mitte der 80er. Ich bin mir nicht mehr sicher, wann ich mich über diese verplumpten Billigversionen und über den zusammengewühlten Mist in den Schaufenstern von Kaufhäusern aufregte, aber das Gefühl des formalen Niedergangs war ganz deutlich, alles war so zusammengerührt aus 70er-Jahre-Reminiszenzen (z.B. extradicke Tischbeine) und 80er-Jahre-Finish (also zwei Sachen, die so unverträglich sind wie Feuer und Wasser!). Dieses Nachlassen im Formalen, die neuerliche Suche nach etwas Billigem, das „was hermacht“, also als neuerlicher Hang zu einem „inhaltlichen“ Stil, geht, wie ich fürchte, mit geistiger Verblödung einher. Denn ich halte es für ein Zeichen geistiger Armut, nicht formal abstrahieren zu können. Auf der anderen Seite gibt es den „Edel-Öko-Stil“, den man vielleicht als Formalisierung des inhaltlichen Freakstils ansehen kann; es gibt da teilweise ganz grauenvolle Beispiele, etwa die Fabrik Habsburger Straße in Freiburg („Müsli goes New Wave“ oder so – eine widerliche Kombination aus Freakmaterialien und -farben – naturfarbenes Holz, Terrakotta etc. – und New-Wave-Versatzstücken – weiße Wände) oder auch die „Ecollection“ von Escada oder sonstwas: ungefärbte (!) Klamotten. Letzteres betrachte ich als Beleidigung meiner Menschenwürde. Worüber ich in den 80ern ganz froh war, war die Einschränkung des „Natur“-Krampfs und die Entdeckung der Stadt. Ein Ende des blödsinnigen „Aussteigens auf dem Lande“, wo doch ohnehin alles industrialisiert ist und der Dreck auch da hinreicht. Ich habe gegenüber dem Wort „Natur“ ein ziemlich allergisches Verhältnis, vor allem wenn es in der Form „natürlich“ gebraucht wird, denn ich halte die Menschen nunmal für geschichtliche Wesen, sobald sie auf 3 zählen können. Wer mir im Namen der Natürlichkeit verbieten will, die Haare zu färben, wird eingestampft, ob schwäbische Hausfrau oder jemand aus dem fernen Ausland, spielt keine Rolle. Ich finde es primitiv, Jahrtausende der Färbekunst einfach abzutun mit dem Argument, das sei „umweltschädlich“. Da scheint mir die gleiche Menschenhasser-Logik dahinterzustecken wie bei diesen Arschlöchern Gruhl&Co, die die Menschheit am liebsten abschaffen wollten, weil sie die „heilige Natur“ ruinieren.
Womit ich nochmal auf die Notwendigkeit und den Unterschied von Leben zu Überleben zurückkommen möchte: Ich hoffe und halte es für möglich, daß die Leute, die in den 80ern jung waren, gegenüber dem Überleben eine gelassenere Haltung einnehmen als ihre Eltern, die in den 50ern jung waren oder den frühen 60ern, und mehr Wert legen auf das Leben als solches, also auf eine andere Qualität, und nicht nur auf das karnickelhafte Vermehren der Quantität.
Die Mode in den 80ern ging nicht danach, was „man“ jetzt trägt, sondern welcher Gruppe man sich zugehörig fühlte und was „man“ selbst heute wieder ausprobieren wollte. Madonnas „Like a Virgin“ war einer dieser Tiefschläge, die auf New Wave folgten, auch die krähenden NDW-Kids gehörten teilweise dazu – das waren Kommerzprodukte, denen die richtige Einstellung fehlte, die zu sehr die Mainstream-Themen Liebe, Glück und das Lob des einfachen Lebens adoptierten.
Was das Frauenbild in der Mode anbetrifft, so war das hilflos- schwächlich-verschüchterte Weibchen endlich out, auch Frauen konnten eine starke Individualität entwickeln und auf der Bühne stehen, ohne von alten Herren als Heiratskandidatinnen begutachtet zu werden. Will sagen: die ewige, enervierende Bezogenheit eines Trällerweibchens auf den potenten Gockel nahm endlich mal zivile Formen an, indem die Frauen auch in Liebesangelegenheiten Individuen bleiben durften und nicht ständig Unterwerfungsrituale vorführen mußten. Nach 86, 87 kamen dann diese ekligen Kindersex-Bilder auf (12jährige Models, auf 16 geschminkt), bei denen ich jedesmal mit dem Brechreiz kämpfe (nicht, daß ich den jungen Mädels das Ausprobieren ihrer sexuellen Wirkung mißgönne, aber müssen diese hilflosen Versuche, denen in diesem Alter nunmal jegliche Kraft, das Benutztwerden als Putzlappen zu verhindern, fehlt, denn abgelichtet werden?) Ich hatte jedenfalls den Eindruck: die Gerontokraten schlagen zurück (Die Altersimpotenten baggern ihre Enkelinnen an). Bilder von Frauen mußten wieder den Eindruck der Unselbständigkeit vermitteln, um in die Öffentlichkeit gelassen zu werden – Wegwerfopfer, keine inspirierenden Persönlichkeiten (würde mich nicht wundern, wenn Magersucht, Bulimie und Allergie seit 85 drastisch zugenommen haben, kann dies aber leider nicht überprüfen).
Verkindelt und verkitscht, ging der schrille Thrill verloren, und Jammerlappen wie Morrissey betraten die Szene, klägliche Stimmchen wie Rainbirds (Nena hat es zumindest bei ihren ersten Songs bewunderungswürdig geschafft, auf dem schmalen Grat zwischen Schlagerkitsch und kalter Neonrealität zu balancieren), die unsägliche Imitatpopmaschine wurde mit Sandra, CC Catch, Dieter Bohlen wieder angeworfen.
Was mir die „70er Jahre Parties“ Ende der 80er so schnell verleidete, war die Tatsache, daß sich dabei oftmals ein Haufen verklemmter Nostalgiker trafen, die sich zwar nicht trauten, sich zu verkleiden in irgendeiner schrill-abstoßenden Weise, dafür aber den verflossenen Kinderträumen nachhingen. Das heißt, es ging ihnen nicht um das Abstruse, abstoßend Vulgäre der siebziger Jahre, sondern um ihre Kindheit, d.h. ein Lebensalter, bei dem jeder halbwegs selbständiges Handeln gewohnte Jugendliche oder erwachsene Mensch drei Kreuze macht, daß das endlich vorbei ist, weil es sich um ein Synonym für Unselbständigkeit (und nichts ist verachteter als das!) handelt. Aber bei diesen Partygängern handelte es sich wiederum um StudentInnen, und was da z.Z. für ein weltfremdes, ängstliches und ausdrucksfeiges Volk dabei ist, ist einfach fürchterlich. Denen fehlt z.T. die primitivste Radiohörer-Vulgärbildung, man möchte ihnen ständig mit einem giftigen „Hit the Road, Jack“ die Tore vor der Nase zuhauen.
Bleibt immer noch das Problem der Neonazis – wurden sie nun schöngeredet oder nicht? Ich denke, in den 80ern ging es – unter vielem anderen – um die „heimliche“ Bearbeitung des Faszinosums Nazismus. Denn das war eine Frage, die bisher völlig unbeantwortet geblieben war: Was begeisterte die Leute damals so sehr daran, daß sich ihr Verstand völlig verabschiedete? Günther Anders schloß an seine Kafka-Interpretation (aus den 30ern, in der er vor einer Kafka-Mode warnte, wobei er 30 Jahre zu früh warnte) die Forderung an, man müsse Kafka „zu Tode verstehen“. Möglicherweise handelte es sich ja um eine Art „nachgestellte Versuchanordnungen“ zu ebendiesem Zweck, hinter dieses Faszinosum zu kommen, zumindest bei einigen Leuten. Wenn ich mich recht entsinne, bezeichnete der Kabarettist Neuss Dutschke einmal als „linke Wiedergeburt Hitlers“ oder so ähnlich; jedenfalls war das Tertium comparationis die Faszination, die von Redenden ausging und wie sich diese brechen lasse oder auch nicht.
Ich halte diesen ganzen „Ästhetizismus“ der 80er Jahre für eine Art Wahrnehmungstraining. Wer die Naziklamotten also nach kurzzeitiger Benutzung wieder in den Schrank gehängt hat, hat möglicherweise was begriffen, was ihn vielleicht vorsichtig machen könnte, falls er Typen wie Haider oder ähnliche vor sich sieht. Ich hoffe, daß Sie ein paar derartige Leute kennen oder Ihnen einige schreiben, ich kenne sie zu wenig.
So. Genug des Geschwätzes, die Frage selbst: „Sind ,Neon-Nazis‘ Nazis oder nicht?“ konnte ich nicht beantworten, ich konnte lediglich ein paar bouquets de garni und weitere Fragen anbringen. Aber vielleicht hilft's ja weiter.
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