■ Nachgefragt
: "Nur Umschichtungen"

Bei den Kindergärten wird umgeschichtet: Ganztagsplätze werden gestrichen, Teilzeitplätze in Halbtagsbetreuung ohne Mittagessen umgewandelt. Wenn das Kind dann nur noch vier Stunden im Kindergarten ist, bedeutet das auch für eine nur halbtags berufstätige Frau, daß sie ihr Kind nicht mehr in den Kindergarten geben kann. Was halten Sie davon, Frau Uhl?

Frauen-Senatorin Sabine Uhl: Wir haben im Senat darüber gesprochen, aber ich habe das anders verstanden. Es soll weniger Fehlbelegungen geben. Die Kinder können in die Ganztagsgruppe gehen. Es gibt aber nicht genügend Anmeldungen für Ganztagsplätze und andererseits einen Überhang für Teilzeit in einigen Stadtteilen. Da muß das Sozialressort das so austarieren, daß die Bedarfssituation mit der Angebotssituation übereinstimmt.

Viele Frauen arbeiten von acht bis eins, der Kindergarten halbtags ist aber um 12 zu Ende. Dann kommt die Mutter gestreßt angerast, das Kind hatte aber kein Mittagessen, dann sind alle unzufrieden ...

Aber genau da soll jetzt gekürzt werden.

Nein, das soll neu zugeordnet werden. Bisher waren Teilzeitkinder, die bis 14 Uhr im im Kindergarten waren, auch in den Gruppen, die bis 16 Uhr geöffnet sind. Und jetzt sollen in die Ganztagsgruppen nur noch Kinder, die auch wirklich ganztags da sind und in die Teilzeitgruppen nur noch Teilzeit-Kinder. Der Umorganisationsprozeß kann unterm Strich bedeuten, daß Angebote entfallen.

Also kann das auch Konsequenzen für berufstätige Mütter haben?

Ich hoffe nicht.

Aber genau können Sie es noch nicht einschätzen.

Die Auswirkungen können wir erst sehen, wenn die Anmeldungen ausgewertet sind. Ich hoffe sehr, daß die Kinder, berufstätiger Eltern, nicht zurückstehen müssen.

Sind die Ängste der berufstätigen Mütter, daß ihre Kinder nun nicht mehr versorgt werden, unbegründet?

Die muß man erstmal ernst nehmen. Aber ich hoffe sehr, daß sie durch das Sortieren grundlos werden.

Was tun Sie als Frauensenatorin dafür?

Ich unterstütze die Sozialsenatorin darin, daß sie die Mittel für eine gute Betreuung bereitgestellt bekommt. Selbst auch unter dem Eindruck der schwierigen Finanzlage. Was wir dazu beitragen können, das tun wir. Fragen: dir