Wohl in die falsche Salatschüssel gelangt-betr.: "Gurke des Tages", taz vom 8.3.93

betr.: „Gurke des Tages“,

taz vom 8.3.93

Die Gurke des 8.3.93 ist wohl lediglich im Salat der taz recht gurkig. Natürlich wird ein Salat über „deutsche Bürokraten“ immer dann besonders würzig gedreßt, wenn die Rechthaberei dieser Böslinge zum Beispiel wie hier eine „kranke und alleinstehende Seniorin“ betrifft – wie unsozial! Hat mal jemand von Ihnen Schlaubergern nachgefragt, wie sich die disökologische (und teure) Plattierungsseuche auf den Friedhöfen ausbreitet, die so von wunderschönen, oftmals recht artenreichen Parks zu merkwürdigen Formen von terrassenartigen Steinplatzgestaltungen degenerieren? Die arme alte Dame. Man kann es auch anders sehen:

1.Prozesse um Grabgestaltungen werden natürlicherweise häufig von alten Leuten geführt.

2.Wenn sie krank und alleinstehend sind und eine derartige Plattenabdeckung (hochglänzend poliert) bezahlen können, ist eine einfache Bepflanzung mit Pflegevertrag bei einem Friedhofsgärtner keine Überforderung. Sie ist nämlich finanziell allemal billiger (und sowieso naturgerechter).

Übrigens: Wird jetzt mit Ata geputzt oder mit Glänzer gebohnert? Da hat die taz wohl in die falsche Salatschüssel gelangt. Wenn sie mal 'ne Führung über'n Friedhof wollen, klingelnse mal durch. Ekkehard Friedrich Dammann, Stadtrat, Dezernent für Umwelt, Stadtentwicklungen und Bauwesen der Universitätsstadt Gießen