: Er war groß, und sein Name war Exxon-Valdez
■ Regierung und Greenpeace streiten über die Folgen der Tankerkatastrophe
Washington (dpa/taz) – Vier Jahre nach der größten Ölkatastrophe in der amerikanischen Geschichte sind die offensichtlichen Spuren an Alaskas 1.600 Kilometer langen „Teer-Küste“ verblaßt. Doch welche langfristigen Konsequenzen die Havarie des Tankers Exxon Valdez am 24. März 1989 im Prinz-William-Sund für die Umwelt hat, ist nach Ansicht von Experten weiterhin ungewiß.
Die Regierung etwa meint, von den 42.000 Tonnen ausgeflossenem Öl seien etwa 50 Prozent an den Stränden und auf dem Wasser biologisch abgebaut worden. 20 Prozent seien verdunstet und nur zwölf Prozent hätten sich in den Tiefen des Meeres, vor allem im Golf von Alaska, abgelagert. Drei Prozent liegt nach der Regierungsstudie noch an den Küsten, und ein Prozent driftet noch an der Wasseroberfläche.
Greenpeace hält die Regierungsbilanz jedoch für eine „sehr konservative Schätzung“. Noch immer sickere Öl aus dem Sedimentgestein im Meer, sagt die Sprecherin der Umweltschutzorganisation, Pamela Miller. Der Öl- Multi Exxon, der eine Milliarde Dollar für die Ölschäden bezahlen muß, hält nach Greenpeace-Angaben zudem Studien über die Folgen der Katastrophe zurück.
Bislang haben die Untersuchungen die befürchtete Ausrottung von Tier- und Pflanzenarten durch die Katastrophe nicht bestätigt. Wissenschaftler gehen aber davon aus, daß etwa 400.000 Seevögel starben. Am schlimmsten erwischte es die Lummen mit schätzungsweise 300.000 toten Tieren. Außerdem starben rund 5.000 Seeotter und etwa 900 Weißkopfadler. Das sind elf Prozent der Population des seltenen Greifvogels in Alaska. Der Adler ist das Wappentier der USA.
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