Quecksilber-Anschlag?

■ 20 Gramm giftiges Quecksilber gewaltsam injiziert

Etwa 20 Gramm Quecksilber im Oberarm eines 21jährigen mit Kontakten zur rechten Szene geben gegenwärtig der Göttinger Staatsanwaltschaft Rätsel auf. Die Behörde untersucht, wie das hochgiftige Metall in den Körper des Mannes gelangen konnte, der mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Göttinger Klinikum eingeliefert worden war.

Der Betroffene erklärte, „Autonome“ hätten ihn im Januar 1992 in der Göttinger Innenstadt überfallen und ihm das Quecksilber injiziert. Weil der 21jährige nicht sofort zum Arzt ging, wanderte das hochgiftige Metall in seinem Körper. Als es ihm schließlich im Krankenhaus entfernt wurde, waren Arm, Schulter, Lunge, Niere, Leber und Nervensystem bereits angegriffen, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Inzwischen soll es dem Mann wieder besser gehen.

Die Menge des Quecksilbers entspreche der in rund 100 Fieberthermometern, hieß es. Es reiche aus, um einen Würfel von etwa 2,5 Zentimetern Kantenlänge zu bilden. Die Staatsanwaltschaft, die im Spätsommer 1992 Kenntnis von dem Vorfall erhielt, verfügt nach Angaben vom Donnerstag über „vage Erkenntnisse, daß die Tat aus der rechten Ecke selber“ kommen könnte. Zu diesem Umfeld wird auch das Opfer gerechnet. dpa