Das Sonnenlicht bringt ihn an den Tag...

■ ...den Winterdreck. Doch welche Mittel sind für den Frühjahrsputz geeignet und umweltschonend?

geeignet und umweltschonend?

„Billiger und umweltfreundlicher geht es allemal - und sauber wird es dabei auch“, betont der Naturschutzbund. Gemeint ist der Frühjahrsputz, auf den viele Lust bekommen, sobald die Sonne den Dreck des Winters ans Licht bringt. Bevor sie zur Tat schreiten, ein Rat von Nicola Eisenschink, Sprecherin des Naturschutzbundes: Der Verzicht auf Spezialreiniger schont Umwelt, Gesundheit und Haushaltskasse.

Außer Geschirrspülmittel, Schmierseife oder Allzweckreiniger, Scheuermittel und Essig brauche man nur noch Schwamm und Bürste. Damit seien auch die hartnäckigsten Verschmutzungen kein Problem. Sanitär-Reiniger, Backofensprays oder Desinfektionsmittel seien dagegen überflüssig.

Für Geschirr, Glas, Fenster, Schränke, Fliesen und alle empfindlichen Materialien eignet sich ganz normales Geschirrspülmittel.

Schmierseife oder Allzweckreiniger machen Fensterbänke, Türen, Fußböden, Spüle und Herd blank. Und gegen hartnäckigen Schmutz in Waschbecken, Wanne, Dusche und Klo hilft Scheuermittel. Damit kommen Hausfrau- und mann auch gegen Verkrustungen im Backofen an. Das mühselige Abkratzen der Reste in der Röhre läßt sich vermeiden, wenn der Ofen immer gleich gesäubert wird.

Verkalkungen lassen sich hervorragend mit Essig entfernen. Nach einigen Stunden Einwirkzeit sind auch ältere Ablagerungen leicht abzuwischen, wenn man beispielsweise den verkalkten Wasserhahn mit einem in Essig getränkten Tuch umwickelt.

Mit der Hygiene sollten es eifrige PutzerInnen aus Rücksicht auf die eigene Gesundheit nicht zu weit treiben. Desinfektionsmittel sind im Haushalt nicht nur völlig überflüssig, sie können auch zu erhöhter Allergieanfälligkeit führen. Statt dessen: Den Schwung des Frühjahrsputzes ökologisch nutzen und Reste von solchen Mitteln oder anderen ebenso giftigen Spezialreinigern gleich als Sondermüll beim nächsten Recyclinghof oder Umweltbus abgeben.

Wer jetzt putzwütig in die nächste Drogerie aufbricht, stellt fest, daß fast alles, was dort in den Regalen steht, umweltfreundlich zu sein scheint - glaubt man den Aufdrucken. „Biologisch abbaubar“ nach „OECD“, „Metabolitentest“ oder „WRMG“ steht auf den bunten Plastikflaschen. Aber ihr Inhalt hält nicht unbedingt, was das Etikett verspricht, denn hinter den für Laien unverständlichen Bezeichnungen verbergen sich lediglich Testmethoden für die biologische Abbaubarkeit der waschaktiven Substanzen. Mit Umweltverträglichkeit hat das noch nicht viel zutun. „Jedes Putzmittel ist mehr oder weniger umweltschädlich“, sagt Dr. Günter Hörmann von der Hamburger Verbraucherzentrale. Die biologische Abbaubarkeit der Tenside sei schon seit 1977 per Gesetz vorgeschrieben, die Hersteller würden also mit Selbstverständlichkeiten werben und eine nicht vorhandene Umweltverträglichkeit suggerieren. Die Auswahl eines wenig umweltschädlichen Putzmittels ist auf Grund solcher Aufdrucke nicht möglich, wenn genaue Angaben zur Zusammensetzung auf der Packung fehlen - was meist der Fall ist. Da hilft nur ein Blick in die Broschüre „Der Öko-Putzschrank“, die von 675 Putzmitteln verrät, wie sehr sie die Umwelt und Gesundheit belasten. Sie ist zu bekommen beim Öko-Test-Verlag, Kasseler Straße 1a, 6000 Frankfurt, Tel.: 069/79209663 oder in der Verbraucherzentrale, Große Bleichen 23, wo sich PutzerInnen auch an die UmweltberaterInnen wenden können.Per Tel.: 341111, Di-Fr von 9 bis 13 Uhr; persönliche Beratung Di-Mi 14 bis 18 Uhr. Vera Stadie