Schöner schenken

Schöner schenken

Ist ja eigentlich gemein. Wenn Herr Metz aus dem Aufsichtsrat (AR) der Stadtwerke ausscheidet, dann taucht das nur als 356,- Kosten in der Liste auf; das Ausscheiden von AR Neumann war dagegen schon 966,90 teuer, während AR Klatt für 998,- wegging. Der Abschied von AR Kulenkampff kostete seinerzeit 1.000 Mark; alles war nichts gegen den Abschied von AR Grobecker (3.745,- Mark Bewirtungskosten) oder eben des großen Koschnick (5.935,-Mark).

Der frischgebackene Parteichef Kunick bekam 1986 von den Stadtwerken etwas Praktisches zum Geburtstag: ein feines Leitz-Fernglas für 569,- Mark. Zum Geburtstag 1990 durfe er sich dann per Gutschein wieder bei Brinkmann lieber selbst etwas Schönes aussuchen. Eigentlich ein bescheidener Rahmen, verglichen mit den Ausgaben für Kunst: Bürgermeister a. D. Moriz Thape bekam immerhin „anläßlich Ausscheiden als AR-Vorsitzender“ die schöne Plastik „Sommertag“ für 5.457,-Mark, von den Stadtwerken natürlich.

Kleine Fische: zu Weihnachten aus dem Ratskeller ein paar Kartons trockene Weine, für Wedemeier, Euler, Fuchs.

Vom High-Fi-Hersteller Samsung bekam Senatorin Lemke-Schulte einen Fernseher, Modell CX 338 HSD, die eher bescheidene Standard-Ausführung für 395,- Mark. Von einem Geburtstag ist da zumindest nicht die Rede, auch nicht bei den „10 Schneckentellern“ für Umweltschützerin Senatorin Lemke-Schulte: 485,- Mark stellte das Geschäft Henseler den Stadtwerken dafür in Rechnung.

Senator Bernd Meyer bekam lieber Flüssiges: für insgesamt 68,78 Mark 6 Flaschen 83er Ruländer Kabinett, natürlich repräsentativ aus dem Ratskeller.

Herr Fuchs aß nicht nur mit Genuß bei Grashoff, er nennt auch 1 Stck. „Ars Antiqua, Europäische Kunst“ sein eigen, das Geburtstagspräsent 1992, für 350 Mark.

Herrn Senator Beckmeyer traute man da mehr Sinn fürs Praktische zu. Gartenmöbel kriegte er, zum Trost für den AR-Abschied 1992: Armlehnstühle graphitschwarz, samt Belattung natur, Auflagen und Sitzkissen, für 1.899,00 Mark. taz