Herzwurzler

■ Umweltsenator und Ortsamtsleiter pflanzen Linden Männer + Baum

Der Ortsamtsleiter der Neustadt, Klaus-Peter Fischer, vollzog den letzten Schritt seines Mannesdaseins: Ein Haus hat er schon gebaut, auch einen Sohn gezeugt: Gestern pflanzte er den fälligen Baum. Zusammen mit Umweltsenator Ralf Fücks stielte er eine von 45 neuen Linden in der Neustädter Erlenstraße ein.

Zwölf bis 15 Jahre alt sind die neuen Bäume, kosten das Stück rund 1.000 Mark und komlettieren Bremens Baumpark, der etwa einen Bestand von 100.000 Bäumen hat. Die Linde, erklärte der Leiter des Gartenbauamtes, Klaus Rautmann, eignet sich als Stadtbaum ganz wunderbar, weil sie die klimatische Aufheizung in der Stadt wegsteckt wie nichts und Wohnraum schafft für jede Menge Insekten. Von allen Bremer Bäumen, sagt Rautmann, sind 30 Prozent Linden. Ihre Wurzeln, Linden sind sog. Herzwurzler, breiten sich unter der Oberfläche so weit aus wie die Kronen in die Luft.

Umweltsenator Fücks erinnerte sich beim Einpflanzen an die Dorflinde in seinem heimatlichen Edenkoben (Pfalz). Die neuen Bäume in der Neustadt erfüllen zwei Aufgaben: Zum einen sollen sie als Randbepflanzung verhindern, daß die Fahrradwege von Autos zugeparkt werden, zum zweiten sollen sie den alten Alleecharakter der Erlenstraße wieder herstellen. Jährlich werden in Bremen nach Angaben Fücks' 800 bis 1.000 neue Bäume gepflanzt, der Unterhalt des gesamten Bestandes kostet 350.000 Mark. Finanziert wurden die Pflanzen vor allem durch die Stiftung Wohnliche Stadt. mad / F.: J.O.