Der kleine Vororth:

■ Wörterbuch der Welt der Moden der Reisen – 2. Folge

enter-Park, der:

Viefältig ausgestattete, v.a. in den Beneluxländern vorzufindende Badeeinrichtung tropischen oder subtropischen Zuschnitts, deren unaufhaltsame Ausbreitung der Individualtourist mit einer Mischung aus Entsetzen und Befriedigung verfolgt. Graust ihn einerseits der Gedanke, im Whirlpool seinen an des Nächsten Arsch zu scheuern, so erfreut ihn doch die Idee, daß C.P.s die Massen fernhalten von den letzten Paradiesen dieser Erde. Zu deren Entdeckung er nun einmal die besseren Voraussetzungen mitbringt.

Charterflug, der: Veranstaltung mit Schlußapplaus. Je holpriger das Stück, desto begeisterter der Beifall. Keine Buhrufe, gerade nicht nach verpatzten Aufführungen.

Clubferien, die: Bekannteste Möglichkeit, das Urlaubsleben zu genießen, unbelastet von Friktionen und Frustrationen, von Verstörungen und Verwerfungen, von Unbotmäßigkeiten, Ungehobeltheiten und Ungeschicklichkeiten, die jede Art von Nicht-Club-Ferien für den Touristen stets in so reichem Maß bereithält. Fröhlich ist der Mensch im Club und unter sich, hilfreich und gut das Personal. 1a die Unterhaltung, erste Sahne das Büffet, Spitzenklasse der Service. Mit einem Wort: Purlaub. In Paradise. Now. – Klappe. Clubferien, die sechste.

ialekt, der:

Beliebtes Defensiv-Argument Sprachkundiger. Wer trotz Absolvierens der entsprechenden Volkshochschulkurse das Nuscheln seines Nachbarn im Kino von Badajoz nicht versteht, darf dies mit Fug und Recht seiner Reisepartnerin damit erklären, daß „der Typ da einfach einen unmöglichen Dialekt draufhat“. Resp. hackenvoll sei.

Dia-Vortrag, der: Beherzter Versuch, mittels Überblendtechnik und Vierkanal-Lautsprecher dem Publikum das Reisen abzugewöhnen. Bisher nicht definitiv erfolgreich, da sich in Wirklichkeit kein Land als so langweilig erweist wie der Vortrag darüber.

Dieter aus Düsseldorf, der: Moderner Mitreisender. War überall. Kennt die Welt und alles besser. Weiß rundum Bescheid und wie man die Leute anpacken muß. Watschengesicht. Karl-Anton & Vororth

Graphik: Mathias Hütter