10.000 Einwendungen...

■ ...gegen Ausbau des Lagers Gorleben

Berlin (taz) – Juristen beider Seiten rüsten sich zum nächsten Gefecht. Die Betreiber des Atommüllzwischenlagers von Gorleben möchten die Kapazität von den heute genehmigten 1.500 Tonnen auf 3.800 Tonnen erhöhen. Seit Wochen sammelt die Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg Einwendungen gegen diesen Antrag. Die neu gewählte Sprecherin Marianne Fritzen kennt die genaue Zahl nicht, aber bis Samstag seien „mindestens 10.000 Einwendungen“ eingegangen.

Am Mittwoch will die Bürgerinitiative den Papierstapel im Rathaus von Gartow abgeben. Die öffentliche Erörterung soll im Herbst stattfinden, Die Atomindustrie hat bereits das nächste Planziel in Angriff genommen. Die Gesellschaft für Nuklearservice, deren Tochterfirma das Gorlebener Atomlager betreibt, will in Ahaus (Nordrhein- Westfalen) ein weiteres Zwischenlager für sogenannte schwach- und mittelaktive Abfälle bauen. Die Lagerhalle soll mit 10.000 Quadratmetern etwa die doppelte Grundfläche des Lagers von Gorleben umfassen, nach wendländischem Vorbild soll auch in Ahaus eine Anlage gebaut werden, die den strahlenden Müll in Fässer verpackt.

„Das Entsorgungsdesaster“, warnt die Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg, „führt zu metastasenartiger Ausbreitung des Atommülls.“ Ein Konzept sei nicht zu erkennen. Wofür der zusätzliche Platz in Gorleben gebraucht werde, sei aus den Unterlagen nicht erkennbar, offenbar wolle sich die Atomwirtschaft einen „Blankoscheck für ihr Weiterwursteln“ ausstellen. nh