Frischer Wind? Gegenwind!

KOMMENTAR

Frischer Wind? Gegenwind!

Endlich ein frischer Wind in der Politik der Schreibtischtäter, Bürgerbeteiligung bei der Stadtplanung - das isses.

Aber was ist übriggeblieben von Traute Müllers hochfliegenden Plänen, Bürger-Mitbestimmung in Hamburgs Politik einzuführen? Gute Idee, aber mangelhafte Ausführung, so würde der positivste Kommentar zur bisherigen Praxis der Senatorin lauten. Denn was sie bislang zu bieten hatte, waren eher müde Nummern. Zum Beispiel am Millerntor: Daß die öffentliche Anhörung sich dort als Farce entpuppen würde, war klar. Denn schon vorher stand unverrückbar fest, daß trotz der Proteste von AnwohnerInnen und PolitikerInnen aus dem Bezirk dort ein Büroneubau entstehen würde. Bürgerbeteiligung als Alibi?

War bei diesem Senatskollegium überhaupt etwas anderes zu erwarten? Könnte man sich fragen, wenn man die Senatorin in Schutz nehmen wollte. Doch wer hätte besser wissen können, was auf sie zukommt, als die ehemalige SPD-Vorsitzende selber. Sie kennt schließich ihre Genossen.

Also was? Machtstreben, Unvermögen, Ränkeschmiede, Naivität? Eins auf jedenfall: Ein Lehrstück darüber, wie sich ein frischer Wind zum stürmischen Gegenwind entwickeln kann. Sannah Koch