Abschied vom Plastikrasen

■ Positionspapier vom Hamburger Sportbund und Naturschützern

„Die Zeit des Belagerungszustandes ist vorbei“, sagte Fritz Vahrenholt, Umweltsenator der Stadt Hamburg, zum Verhältnis von Sport und Umwelt. „Kooperation ist nunmehr angesagt.“ Ein Beweis dafür sei das gemeinsame Positionspapier „Sport und Umwelt“, das der Hamburger Sport-Bund (HSB) zusammen mit zehn Hamburger Naturschutz- und Umweltverbänden herausgegeben hat und am Freitag vorstellte.

Die gemeinsame Linie: Nur in einer intakten Umwelt kann menschliches Leben und damit auch der Sport bestehen.

Bereits Anfang des Jahres wurde auf einer Präsidiumssitzung des HSB beschlossen, den Einsatz von Kunststoffrasen so weit wie möglich zu vermeiden, da eine spätere Entsorgung unter ökologischen Gesichtspunkten problematisch ist. „Im Hockey können wir jedoch noch nicht auf Kunstrasen verzichten. Nach den Vorgaben der Spitzenverbände finden alle internationalen Spiele auf diesem Belag statt“, erklärte HSB-Präsident Friedel Gütt den Konflikt von ökologischer Verantwortung und dem Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit.

Für den 8. Hanse-Marathon am 23. Mai gab Veranstaltungsleiter Wolfgang Kucklick einige umweltfreundliche Neuerungen bekannt. So erhält in diesem Jahr jeder Läufer vor dem Start einen „privaten“ Schwamm, so daß sich die Zahl der ausgegebenen Schwämme und der damit verbundene Müllberg von etwa 43 Kubikmetern auf ein Sechstel reduziert. Beim Frühstücksbüffet und der Nudelparty wird Mehrweggeschirr ausgegeben, für Messer und Gabel müssen die Läufer selbst sorgen. Auch die Plastikplanen im Zielbereich verschwinden. Dafür halten die Helfer Wolldecken bereit. „Die Reinigung kostet uns rund 2500 Mark“, rechnete Wolfgang Kucklick vor.

dpa