Max Brauer Schule probiert neue Profile aus

Eine neue Idee zur Reform der Oberstufe hat das Kollegium der Max Brauer Gesamtschule in Altona ausgebrütet. Die Konferrenz der Kultusminister (KmK) hat jetzt grünes Licht für den fünfjährigen Schulversuch gegeben, mit dem fächerübergreifendes Lernen erprobt werden soll. Hinter dem sperrigen Titel Profiloberstufe verbirgt sich im Prinzip ein neues Kurswahlsystem, das Fächer in die drei Gruppen „Umwelt“, „Sprachen und Kulturenvielfalt“ und „Kommunikaton“ bündelt. Wer beispielsweise das Profil Umwelt wählt, muß Biologie und Erdkunde als Leistungskurs sowie Religion, Physik und Chemie belegen. Der Rest der Kurse wird frei gewählt.

Der Vorteil an diesem System, so Senatorin Rosemarie Raab: Innerhalb der Profile könne anhand von Fragen und Erkenntnisinteresse der Schüler unterrichtet werden. Auf diese Weise werde vernetztes Denken und Teamfähigkeit gefördert. Bei Umweltfragen, so die Oberstufenkoordinatorin Cornelia von Ilsemann, spiele nicht nur Biologie, sondern auch Erdkunde, Chemie und Physik eine Rolle. Zum Profil „Kommunikation“ gehören neben Deutsch und Kunst auch Philosophie, Informatik und Mathe. Wer sich für „Sprachen und Kulturenvielfalt“ entscheidet, muß neben Englisch oder Spanisch auch Geschichte, Musik und Religion belegen. Die Gefahr einer einseitigen Ausrichtung sehen die Altonaer Lehrer nicht. An Allgemeinbildung werde mehr als erforderlich vermittelt. Ein Wermutstropfen bleibt für die reformfreudigen Pädagogen: Die Leistungen der Schüler müssen von Fach zu Fach isoliert benotet werden. kaj