: Die Kunst des Alterns
■ Festival der Altenkultur in Wilhelmshaven / Kultur und Debatten
Etwas Neues will das „Festival der Altenkultur“ vom 22. bis 25. April in Wilhelmshaven anbieten. Unter dem Motto „Spuren legen — Die Kunst des Alterns und die Kunst im Alter“ werden zahlreiche Veranstaltungen angeboten. Theatervorstellungen, künstlerische Werkstätten, Ausstellungen, eine Werkschau von Altentheatergruppen, ein Kreativmarkt, Cafegespräche und vieles mehr soll die kulturelle Ausdrucksformen älterer Menschen präsentieren.
Altenkultur findet heute vorwiegend in einer begrenzten Öffentlichkeit statt. In VHS-Kursen, Kaffeekränzchen und Veranstaltungen von Alteneinrichtungen bleiben alte Menschen meistens unter sich. Doch „das Festival soll kein Getto alter Menschen sein“, werben die Veranstalter Kultur & Religion und das Junge Theater Wilhelmshaven. Vielmehr will man mit „kulturellen Mitteln generationsübergreifend und — verbindend“ arbeiten. Ältere KünstlerInnen sollen vorgestellt und auf dem Festival Auftritts-Möglichkeiten bekommen.
Eins ist den Veranstaltern besonders wichtig: Altenkultur soll nicht als Zeitvertreib für den Rest des Lebens betrachtet werden. Gutgemeinte Hobby-Kurse können keine Grundlage für eine Auseinandersetzung mit dem Thema Altern sein. „Kultur und Lebensphase sollen ernstgenommen“ und nicht weiterhin als Beschäftigungstherapie betrieben werden, so Mitveranstalter Voesgen. Wie groß der Bedarf nach dieser neuen Art von Alten- und Kulturarbeit tatsächlich ist, wird auch die Resonanz auf das Festival zeigen. Da heute Paartanz auch bei jüngeren wieder modern ist, sieht Voesgen im Festivalball zumindest auch die „Möglichkeit, daß ältere und jüngere Menschen sich begegnen“ können.
Aus Bremen hat sich bis jetzt erst die Altentheatergruppe Die Silberlocken angemeldet. Die 12 Frauen im Alter von 53 bis 84 Jahren wollen ihr Programm auf der Werkschau des Festivals vorstellen. ker
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