Ehrung für Fallada

■ 3. Gesamtschule in Pankow wurde nach dem Erzähler benannt

Pankow. Die 3. Gesamtschule an der Blankenburger Straße in Pankow trägt jetzt den Namen Hans Falladas. Im damaligen Hilfskrankenhaus war der Schriftsteller, erst 53jährig, am 5. Februar 1947 an Herzschwäche gestorben. Eine Gedenktafel erinnert heute daran. Der 1893 in Greifswald als Sohn eines angesehenen Richters geborene Rudolf Dietzen – so sein bürgerlicher Name – hatte in seinen letzten Lebensjahren am Eisenmengerweg 19, heute Majakowskiweg, gewohnt. Dort schrieb er auch seine beiden letzten Romane „Der Alpdruck“ und „Jeder stirbt für sich allein“, letzterer entstand kurz vor seinem Tode. Gestapo-Akten über den einsamen Kampf eines Weddinger Arbeiterehepaares gegen die Nazis dienten als Vorlage.

Bereits Mitte der 80er Jahre hatte es Bestrebungen gegeben, Fallada zum Namenspatron der Schule zu machen. Doch dogmatische Schulfunktionäre hielten ihn für „nicht würdig“. „Ich bin sehr froh, daß wir nun endlich das nachgeholt haben und auf diese Weise an diesem Ort Fallada der Jugend nahebringen können“, sagte Volksbildungsstadtrat Alex Lubawinski (SPD).

Die 370 Schüler befaßten sich in Vorbereitung der Namensgebung mit Leben und Werk des Erzählers. So entstand in Gemeinschaftsarbeit zwischen Lehrern, Schülern und mit Unterstützung der Fallada-Gesellschaft ein Videofilm über Falladas Pankower Lebensstationen von Oktober 1945 bis Februar 1947. Der Film hatte am Tage der Namensverleihung Premiere. Ehrengäste waren die Söhne Ulrich (63) und Achim (53), die der Schule die Totenmaske ihres Vaters übergaben. ADN