„Speckgürtel“ wächst

■ Viele Berliner Unternehmen wollen ins brandenburgische Umland

Potsdam. Viele Berliner Unternehmen zieht es ins brandenburgische Umland. Die Wirtschaftsförderung Brandenburg GmbH sei derzeit allein mit 50 Betrieben in engen Verhandlungen, so Geschäftsführer Albrecht Braemer. Die Unternehmen nutzten die Möglichkeit eines günstigen Verkaufs ihrer Berliner Immobilie. 1992 seien rund 30 Unternehmen auf Vermittlung der Wirtschaftsförderung nach Brandenburg gezogen.

Nach Auffassung des Wirtschaftsexperten hat sich der „Speckgürtel“ um Berlin schon „deutlich gefüllt“. Der Trend zu größeren Investitionen im Umland und neuerdings auch im Cottbusser Raum halte ungebrochen an. „Probleme gibt es jedoch mit den alten Industriestandorten.“ Unzureichende Infrastruktur und Verkehrsanbindung, aber auch Altlasten schreckten nach wie vor viele Investoren ab. Die Wirtschaftsförderung bearbeitet mit Stand erstes Quartalsende 222 Projekte mit einem Investitionsvolumen von 9,05 Milliarden Mark. Damit würden 28.000 Arbeitsplätze neu geschaffen und weitere 1.200 erhalten. Hauptbranchen sind die Grundstoff- und Bauindustrie, Recycling und der Tourismus. Bis Ende März konnte die Gesellschaft 13 Ansiedlungen mit einer Investitionssumme von gut 420 Millionen Mark und 1.520 neu geschaffenen beziehungsweise erhaltenen Arbeitsplätzen abschließen. 1992 betreute die Wirtschaftsförderung 117 Unternehmen mit einer Investitionssumme von 2.924 Millionen Mark. dpa