Abgeordnete ziehen um

■ CDU-Fraktion zog gestern als erste in den ehemaligen Preußischen Landtag

Berlin. Dröhnendes Bohren in den Gängen des ehemaligen Preußischen Landtags, es riecht nach Kleber. Überall Bauarbeiter in blauen Anzügen, die Teppichböden verlegen, Wände streichen und Kabel ziehen. Dazwischen Männer von der Umzugsfirma – der Umzug des Berliner Landesparlaments vom Rathaus Schöneberg in den ehemaligen Preußischen Landtag hat gestern morgen begonnen. „Sooo hatten wir uns das nicht vorgestellt“, sagte der Geschäftsführer der CDU-Fraktion, Klaus Rettel, am Dienstag morgen. Nach dem Umzug seiner Fraktion sollen im Laufe der Woche die Fraktionen der PDS, SPD, von Bündnis 90/Grüne und der FDP folgen.

Nach 44 Jahren nehmen die Parlamentarier damit Abschied vom Rathaus Schöneberg. Das Bezirksrathaus im Westen Berlins war 1949 nach der politischen Spaltung der Stadt zunächst nur als vorübergehender Sitz des Landesparlaments gedacht. Am 25. Oktober 1990 hatte das Abgeordnetenhaus im nun wiedervereinigten Berlin einstimmig beschlossen, im ehemaligen Preußischen Landtag sein neues Domizil zu nehmen und das Provisorium zu beenden. Obwohl den Fraktionen von der Bauleitung zugesagt worden war, daß die wichtigsten Räume im ehemaligen Preußischen Landtag provisorisch fertig sein sollen, glichen etliche Zimmer der CDU-Fraktion einer Baustelle. Bis zur offiziellen Einweihungsfeier am 28. April sollen aber alle Mitarbeiter der Fraktionen funktionsfähige Büros haben. dpa