Gegen mehr Arbeit

■ DIW gegen Arbeitszeitverlängerung

Berlin. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat einer Arbeitszeitverlängerung eine Absage erteilt. In seinem Wochenbericht verwies das DIW gestern auf die erheblich gestiegene Zahl der Kurzarbeiter, die sich in den alten Bundesländern im ersten Quartal dieses Jahres von 411.000 auf über eine Million erhöht habe. Diese Zahl entspreche – bezogen auf das gesamtwirtschaftliche Arbeitsvolumen – einer Verkürzung der durchschnittlichen Wochenarbeitszeit um „rund eine halbe Stunde“. Dies zeige, „daß die aktuelle Diskussion über eine Arbeitszeitverlängerung jeder Grundlage entbehrt“, folgert das DIW.

Im Osten seien die Arbeitsmarktprobleme nach wie vor ungelöst. Im März waren dort 1,1 Millionen Arbeitslose registriert, die Zahl der Kurzarbeiter lag bei 246.000. Ein stärkerer Anstieg der Arbeitslosigkeit sei nur durch aktive Arbeitsmarktpolitik verhindert worden, betont das DIW. dpa