Täglich eine Leiche zur Obduktion auf dem Tisch

Täglich eine Leiche zur Obduktion auf dem Tisch

6.000 Menschen sterben jedes Jahr in Bremen. Der rechtsmedizinische Dienst überprüft ihre Totenscheine und führt Statistik. Je jünger die Toten, umso genauer schauen die beiden Experten hin. Stutzig werden sie besonders bei Lungenentzündungen unter 40.

Rund 4.000 der 6.000 Verstorbenen werden in Bremen eingeäschert. Vor der Einäscherung müssen sie begutachtet werden, fordert das Bundesgesetz, damit nicht etwa ein Verbrechen vertuscht wird.

Zur Totenscheinkontrolle und dem Begutachten von Einäscherungstoten kommen täglich ein bis zwei Obduktionen. Darunter sind zum Beispiel die rund 150 Fälle, in denen die Polizei die Todesursache nicht ermitteln konnte.

Auch die verstorbenen Krankenhauspatienten werden den Rechtsmedizinern mittlerweile gemeldet. Schließlich sind das oft unnatürliche Tode, das heißt: gestorben unter Eingriff von außen. „Unnatürlich“ heißt nicht automatisch „schuldhaft“. Der Arzt meldet den Fall, Birkholz diskutiert mit ihm darüber; wenn nichts unklar ist, gibt er die Leiche frei. Ansonsten fordert er die Akten an oder beantragt eine Obduktion. cis