Der Beginn einer schnorchelnden Leidenschaft

■ Tauchkurse: Erste Schritte in die mysteriöse Welt der Fische und Unterwasserpflanzen - erlernbar in Hamburg und Umgebung

Erste Schritte in die mysteriöse Welt der Fische und Unterwasserpflanzen — erlernbar in Hamburg und Umgebung

Wie ein Fisch durchs Wasser gleiten. Über Korallenriffe schweben und die exotische Unterwasserflora und -fauna erforschen, fernab von dem, was in Deutschland Sommer genannt wird — irgendwo in der Südsee. Einen Zustand, der Schwerelosigkeit gleich, erfahren, das Atmen als bewußten Vorgang jenseits der Wasseroberfläche erleben. Alles Dinge, die den Taucher voller Verzückung von seiner Passion schwärmen lassen.

Der Beginn dieser schnorchelnden Leidenschaft indes ist etwas anders. Ein Blau, fast so wie das Azur einer Südseelagune, erwartet den Tauchschüler zwar schon bei seiner ersten Tauchstunde. Doch statt exotischer Wassergewächse und bunter Fische gibt es im Springerbecken der Badeanstalt auf den blauen Bodenkacheln allenfalls die verlorene Nasenklammer eines Schwimmers zu bewundern. Bevor der Tauch-Novize mit Preßluftgerät auf Naturgewässer losgelassen wird, muß er den Umgang damit in einem Schwimmbad lernen. Etwa die Anwendung der Fünf-Punkte- Methode beim Ab-und Aufstieg ins feuchte Element oder aber die überlebensnotwendige Fertigkeit, mit dem Lungenautomaten umzugehen.

Bereits bei der Anmeldung ist bei Tauchschulen, die der PADI angeschlossen sind, der Professional Association of Diving Instructors also, ein ausführlicher medizinischer Fragebogen vom Schüler und seinem Arzt auszufüllen — der Sicherheit zuliebe. Der Tauchinteressierte sollte über eine gesunde Konstitution des Körpers, insbesondere der Atemwege verfügen. Eine Altersbeschränkung besteht nicht. Nicht nur handwerkliche Fähigkeiten, wie der sachgemäße Gebrauch der Atemgeräte, Bewegungsabläufe unter Wasser und der medizinische Check, sind in der Ausbildung enthalten. Es erfolgt auch eine Einweisung in andere Verhaltensmaßregeln unter Wasser: Unter der Prämisse, daß der Mensch von der Unterwasserwelt als ein Teil von ihr angenommen wird, den Fischen als Robbe oder als großer Fisch erscheint und keinesfalls als ein Störenfried, wird an die Taucher appelliert, diese teilweise kosmisch anmutende Welt nicht zu stören oder zu schädigen. Also nicht gänzlich der Faszination zu erliegen und im Zentimeterabstand über Korallenriffe zu schwimmen und diese durch einen unbedachten Flossenschlag zu zerstören.

Gewappnet mit diesem Wissen werden dann die ersten Stunden in freier Natur, in richtigem Wasser abgehalten. Korallen und exotische Fische und Pflanzen gibt es zwar in der Ostsee nicht zu sehen. Trotzdem erwartet den Tauchenden hier doch weit mehr als Quallen, Schollen und Dorsche. Sandbänke, Seegras, große Steine, Seenadeln, Seeskorpione, Plattfische, Garnelen und vor allem die neue Perspektive, unter der die Dinge erscheinen, sorgen für die erste Verzückung und für die gewisse Lust auf mehr. Mit einem PADI-Brevier bewaffnet, das bei diesem Open-water-Kurs erworben werden kann,

1ist es möglich, seiner Passion weltweit zu frönen, also überall Preß-

luftgeräte und sonstiges Tauchzubehör auszuleihen.

Etwa eine Reise nach Ägypten zu unternehmen, um dort am Roten Meer eine andere Unterwasserwelt

1kennenzulernen. Die Hamburger Tauchschule Down Under bietet

solche einwöchigen Trips zum Komplettpreis von 1400 Mark an. Während der dreißigstündige Einführungskurs das Konto mit 540 Mark belastet. kader