80,- für grün-weiß

■ Schwarzhandel vor Werder-Spiel blüht

80,- für grün-weiß

Schwarzhandel vor Werder-Spiel blüht

Wenn am 26.April die Münchner Bayern im Weserstadion gegen Werder Bremen antreten, dann werden wieder einige Fans mit großen Scheinen in der Hosentasche und feuchten Augen Ausschau nach den Schwarzhändlern halten. Das Spiel ist schon lange ausverkauft. Und im Vorfeld blüht mal wieder der Schwarzhandel.

Für Werder-Geschäftsführer in Sachen Marketing Manfred Blöhm stellt der Schwarzmarkt zwar nur bedingt eine Geschäftsschädigung dar, weil die Karten ja verkauft worden sind. Wolfgang Barkhausen, der Geschäftsführer für Verwaltung, macht aber auf das Sicherheitsrisiko aufmerksam. Die Zuschauer gelängen unkontrolliert ins Stadion, da der Verein zumindest zu einem Teil daran gehindert sei, durch gezieltes Verkaufen der Karten die Fan- Gruppen zu trennen. Man habe in Brüssel gesehen, welche Auswirkungen das haben könne.

Rechtlich gesehen gibt es für den Verein laut Barkhausen allerdings nur eingeschränkte Möglichkeiten. Man arbeite sehr gut und vor allem unbürokratisch mit dem Stadtamt, der Gewerbeaufsicht und der Polizei zusammen. Da der Verein jedoch nur direkt vor dem Stadion auf dem Kassenvorplatz Hausrecht habe, seien die Kontrollmöglichkeiten stark eingeschränkt. So bestehe fast keine Handhabe gegen die Schwarzhändler, die ihre Karten über Kleinanzeigen verkaufen.

Trotzdem sind diese Händler sehr vorsichtig. Meldet man sich auf Kleinanzeigen, so besteht die Mehrheit der Anbieter zwar aus Leuten, die nur ein oder zwei Karten übrig haben. Aber bei näherem Nachfragen gerät man doch an jemanden, der, nach einigem Zögern und mit dem Verweis auf einen Bekannten, der auch noch ein paar Karten habe, zugibt, immerhin 20 bis 30 Karten für ein eigentlich bereits ausverkauftes Spiel verkaufen zu können.

Für alle die keine Karte mehr bekommen haben: Das Spiel wird auch über eine große Leinwand vor dem Weserstadion und in der Schauburg live übertragen. taz