„Czichon muß weg“

■ Neumann fordert Konsequenzen aus „Filz“

Ein Sumpf und Filz, „wie es ihn in Deutschland noch nie gegeben hat“, sei im Stadtwerke- Untersuchungsausschuß deutlich geworden, formulierte gestern Bremens CDU-Vorsitzender Bernd Neumann auf einer seiner beliebten Rundumschlag-Pressekonferenzen. Er habe „kein Verständnis dafür“, daß der Stadtwerke-Vorstandsvorsitzende Czichon „noch im Amt ist“, weil der „in selbstherrlicher Art und Weise seine Funktion mißbraucht, um seine Partei zu unterstützen“ und das offenbar in „unkontrollierter Art und Weise“. Neumann, der selbst einmal Aufsichtsrat der Stadtwerke war, räumte ein, daß er selbst“ nie auf die Idee gekommen“ sei, sich die spenden- Liste zeigen zu lassen. Wenn der Stadtwerke-Vorsitzende „bei der zweiten Rate an die SPD ein schlechtes Gewissen bekommen habe“ und die 30.000 Mark noch 1992 zurückerbeten habe — „warum werden die ersten 30.000 Mark (die am 31.12.1991 an die Bpnner SPD flossen, d. Red.) nicht zurückgezahlt?“, fragte Neumann. Auch Wedemeier als Spenden-Begünstigter sei als Aufsichtsratsvorsitzender nicht mehr tragbar. Er hätte in vergleichbarer Lage, so versicherte Neumann, dieses Amt aufgegeben, um eine rücksichtslose Untersuchung zu ermöglichen: „Politik ist auch eine Frage des Stils.“ K.W.