Ätsch, da war gar kein Gift

■ Billstedter Spielplatz: Kein Rattengift, sagt die Saga / Warnzettel sollten beruhigend wirken

: Kein Rattengift, sagt die Saga / Warnzettel sollten beruhigend wirken

Fehlalarm auf dem Abenteuerspielplatz in der Horner Manshardstraße: Kein Rattengift auf dem Spielgelände in Billstedt. So dementierte gestern die städtische Wohnungsbaugesellschaft Saga Pressemeldungen, nach denen auf dem Platz ohne Wissen von Eltern und Kindern Gift gestreut worden sei. „Die Schädlingsbekämpfungsfirma Michael Hauptmann hat zwar Warnzettel aufgehängt, jedoch gar kein Gift eingesetzt“, erklärte Saga- Sprecher Klaus Isert. Die Zettel, die am Freitagabend am Holzzaun des Spielgeländes befestigt worden waren, hatten unter den Eltern für erhebliche Unruhe gesorgt.

Nach der Warnung war angeblich „Anti-Koagulantuin“ ausgestreut worden, Kinder hätten danach auf dem Spielplatz nicht mehr spielen dürfen. Doch die Saga versucht zu beruhigen: Mit den Warnzetteln habe die Firma lediglich signalisieren wollen, daß etwas gegen die Ratten unternommen werde. „Es war sicherlich gut gemeint, ist aber insgesamt unglücklich gelaufen“, meinte Isert. Der Spielplatz ist seit Sonntag mittag gesperrt, um den Sand, in dem ein Rattenbau vermutet wird, komplett auszutauschen.

Anwohner hatten zuvor den Hauswart auf eine tote Ratte aufmerksam gemacht, die Firma Hauptmann hatte jedoch keinen Rattenbau gefunden. Sie hängten statt dessen die Warnzettel auf. „Uns tut es leid, daß dadurch die Mieter beunruhigt wurden“, meinte Isert. Hätte die Firma wirklich Rattengift gestreut, wäre der Spielplatz sofort gesperrt worden.

Die FDP-Bürgerschaftsabgeordnete Meta Stölken mochte sich aber von der Saga-Erklärung nicht beruhigen lassen. Deren „Beschwichtigungen seien skandalös“, wetterte sie, und das unsinnige Anbringen der Warnschildern „ein Akt von verantwortungsloser Irreführung“. taz