■ 1968
: Schicksal und Statistik

20. April: Die Berliner Statistik verzeichnet seit den Osterunruhen unter der Rubrik „Insassen in Gefängnissen“ einen steilen Anstieg der wegen „Landfriedensbruch“ Verhafteten bzw. Verurteilten, während zugleich wegen „Glücksspiel“ so gut wie niemand mehr belangt wird. Der SDS-Vorstand behauptet gegenüber den Massenmedien: „Ohne uns wäre es viel schlimmer gekommen.“ Der Assistent des Sekretärs des Republikanischen Clubs kann günstig mehrere Hecks Haschisch erstehen, die sofort vernutzt werden.

Einer, wenn nicht der wichtigste Aktivist der Bremer Schülerbewegung legt – im Glauben, die Kämpfe werden zunehmen und damit bald Versorgungsengpässe auftreten – in den Wäldern der Umgebung Rotwein-Depots an. Er wird Ende der Sechziger in die Irrenanstalt eingewiesen, wo er in den Achtzigern Selbstmord begeht.

Ähnlich endet zur selben Zeit einer der Göttinger Mescaleros.