Dachschaden in der Schule

■ Elternvertretung untersuchen Bauzustand der Bremer Schulen

Kinder

vor Schild

Protest

Sparen gegen Kinder? F.: H.M.

„Heizung, Fußböden und Fenster sind defekt, an den Wänden fließt Wasser herunter, an der Tafel sind Kreidestriche nicht von Altersrissen zu unterscheiden, und auf undichten Dächern wachsen Bäume.“ Das sind einige der Mängel in Bremer Schulen, die der „Runde Tisch gegen Schulraumnot“ und der Zentralelternbeirat (ZEB) in einer Umfrage herausgefunden hat. Um einen Überblick über die Situation der Schulen zu bekommen, hatten die ElternvertreterInnen an alle Schulen Fragebogen verschickt, die bis An

fang Mai vollständig zurückerwartet werden. Nach der Auswertung soll im Herbst dann ein Bericht über die bauliche Lage an den Schulen vorliegen — eine Übersicht, wie sie die Bildungsbehörde so nicht hat, betonen die Eltern.

„Bremen spart zu Lasten der Kinder“, das ist der Vorwurf der ElternvertreterInnen. Die Bildungsbehörde habe den Investitionsbedarf für das Jahr 1994 mit 45 Millionen Mark angegeben, von denen der Senat nur 25 Millionen bewilligt habe. Und für die nächsten Jahre gebe es ebenfalls wesentlich weniger Geld als benötigt. Für die Sanierung von Schulen habe die Behörde im laufenden Haushaltsjahr 3 Millionen Mark veranschlagt und davon 80 Prozent gestrichen bekommen.

Manfred Ruberg vom Bildungsressort sieht das anders: die 45 Millionen Mark seien nur „Finanzplandaten“, die jedes Ressort ohne Rücksicht auf die tatsächliche Haushaltslage ansetze. Für Sanierung seien im Haushalt 6 Millionen vorgesehen — wie die Elternvertreter auf drei Millionen kämen, wisse er nicht.

Marianne Isenberg, Sprecherin des ZEB, betonte, daß die Sanierung von Schulgebäuden nicht ohne weiteres auf die nächsten Haushaltsjahre verschoben werden könne. „In drei Jahren kann Bremen dann nach Bonn die Erfüllung der Spardaten melden und gleichzeitig die Schulen schließen, weil sie buchstäblich zusammenfallen.“

Erbost sind die Eltern auch über die Behörde, die in einer Deputationsvorlage erklärte, die Verzögerung der Sanierung könne „trotz des Risikos für den Schulbetrieb“ hingenommen werden: „Wer die Kinder durch die Schulpflicht in die Schule schickt, muß auch für die Sicherheit der Schulen sorgen.“ bpo