FAPler stach auf ZDF-Journalisten ein

■ Überfall in der Nacht / Reporter nicht lebensgefährlich verletzt

Friedrichshain. Der 49jährige ZDF-Journalist Peter Krüger ist in der Nacht auf Sonntag von einem Rechtsradikalen überfallen worden. Der 18jährige Skinhead Stefan Schmidt stach dreimal mit einem Messer auf den Reporter ein, davon einmal in den Bauch. Die Wunde mußte im Krankenhaus genäht werden. Krüger sagte der taz, daß er nur deshalb nicht lebensgefährlich verletzt worden sei, weil er „einen etwas dicken Bauch“ habe. Nach seinen Angaben war er von Schmidt, der Mitglied in der rechtsradikalen „Freiheitlich Deutschen Arbeiterpartei“ (FAP) ist, aus dem zweiten Stock eines Hauses im Friedrichshainer Markgrafendamm zuerst mit Wasser überschüttet worden. Auf die Bitte, herunterzukommen, um zu klären, was los sei, sei der Skin kurz darauf aus der Haustür gestürmt und habe ohne Vorwarnung auf Krüger eingestochen. Die Mutter habe von oben noch gerufen: „Laß das.“

Schmidt kannte Krüger offenbar, weil der Skin in einem von Krügers Filmen über Rechtsradikale auftauchte. Außerdem befindet sich zwei Etagen unter Schmidts Wohnung im Markgrafendamm das „Berlin Brandenburger Bildungswerk“ – ein Verein gegen Rechtsextremismus, dem auch Krüger angehört.

Der ZDF-Journalist hat Strafanzeige wegen schwerer Körperverletzung gestellt. Der Messerstecher soll von der Polizei am Samstag morgen auf freien Fuß gesetzt worden sein. diak

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