Lokalkoloratur

■ Benjamin Leo Maximilian Wussow

LOKALKOLORATUR

Benjamin Leo Maximilian wird keine Arztpraxis von seinen Ahnen erben, obwohl, zumindest was den Namen angeht, einiges dafür spräche. Jesse ben Benjamin, Held in Noah Gordons Roman „Medicus“, zog im 11. Jahrhundert aus nach Persien, um sich als Sohn eines englischen Zimmermanns zu einem der besten Ärzte seiner Zeit ausbilden zu lassen. Damit war eine Mediziner-Dynastie begründet. Ein solches Schicksal, verbunden mit den Strapazen, wird dem kleinen Benjamin Leo Maximilian Wussow erspart bleiben. Sein Vater, stolzer 64jähriger, träumte zwar davon einmal Arzt zu werden, tummelt sich aber heute lediglich ihn mehr oder minder geistlosen Arztrollen in Fernsehstudios herum - er wurde Schauspieler, dessen liebste Maske der weiße Kittel ist. Aber dafür kann das kleine Kerlchen nichts. Außerdem sind Kinder etwas wunderbares, und deshalb wünschen wir dem Benjamin alles erdenklich Gute, und den Eltern, na ja - Glückwünsch. nm